Nürnberger Bündnis Nazistopp
 
       
 
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*** Nürnberg, 26.4.25 (Samstag), ab 12.30 Uhr ACHTUNG NEUER ORT Jakobsplatz, vor der christlichen Buchhandlung: PROTEST GEGEN RECHTEN AUFMARSCH! ALLE AUF DIE STRASSE! (Nürnberger Bündnis Nazistopp, AK Antifa/Antira von ver.di Mittelfranken). Auch die Omas gegen rechts haben eine Kundgebung angezeigt: 12.30 Uhr Jakobsplatz.
*** Nürnberg, 9.5.25 (Samstag), 19 Uhr, Desi, Brückenstraße: Veranstaltung "Solidarische Netzwerke – Connecten gegen Rechts im Gedenken an die Bücherverbrennung zusammen mit der Volksbühne" (VS Bayern u.a.). Weitere Infos: hier klicken!
*** Fürth, 9.5.25 (Samstag), 18 Uhr, Kofferfabrik, 1. Stock: Veranstaltung "Wir feiern 80 Jahre Befreiung von Faschismus und Krieg". Rückblick auf 25 Jahre BgR, ab 20 Uhr Konzert mit Microphone Mafia und Joram Bejarano (Fürther Bündnis gegen Rechtsextremismus und Rassismus). Weitere Infos: hier klicken!
*** Nürnberg, 17.5.25 (Samstag), Desi, Brückenstraße 23: Fight Back Antifa-Festival. Infos: hier oder hier klicken!
*** Nürnberg, 21.6.25 (Samstag), Aufseßplatz: 11. Straßenfest "Gegen Rassismus und Diskriminierung – Für ein besseres Zusammenleben". Infos: hier klicken!
*** Nürnberg, 9.9.25 (Dienstag), Enver-Şimşek-Platz (zwischen Langwasser und Altenfurt), 18.30 bis 20 Uhr: Gedenkkundgebung anlässlich des 25. Jahrestages der Ermordung von Enver Şimşek mit Beteiligung von Semiya Şimşek und weiteren Betroffenen rechter Gewalt (Nürnberger Bündnis Nazistopp in Kooperation mit dem Solidaritätsnetzwerk der Betroffenen rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt).

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*** Download der ver.di-Broschüre "Hier spricht die AfD / der neue Faschismus": hier klicken! Printausgabe bisher mehr als 27000 verkauft / verteilt!
*** Download der AJC-Broschüre "Die Umsturzpartei - Wie die AfD unsere Demokratie gefährdet": hier klicken! Lesenswert u.a. die Abschnitte "Politik gegen Arme" und "Spendensumpf, Milliardärsfreunde und Crash-Propheten"
*** Download des Arbeitspapiers vom August 2022 zur hiesigen Querdenkerbewegung ("Die Querdenkerbewegung in Nürnberg: Antipolitisch, irrational, rechtsoffen"): hier klicken! Allen RechercheurInnen sei an dieser Stelle herzlichst gedankt!
*** Wir freuen uns über Spenden für unsere laufenden Aktionen und bedanken uns bei den bisherigen SpenderInnen! Zum Spendenkonto: hier klicken!

Nürnberg, 26. April: Alle auf die Straße gegen rechten Aufmarsch! (April 2025)
- mehrfach ergänzt -

1.000 extrem Rechte und Neonazis in Nürnberg am 26. April!? Gegenwind ist angesagt!

Kommt am Samstag, den 26. April ab 12.30 Uhr zum Jakobsplatz Nürnberg (vor der christlichen Buchhandlung)! ACHTUNG NEUER ORT! Auf die Straße! Sollte sich noch etwas ändern, posten wir das hier und auf unseren Social-media-Accounts!

Auf unserer Kundgebung morgen treten die Arschlöcherinnen auf! Wir bedanken uns!

Live-Ticker während der Demo: hier klicken!

Mobi-Flyer und Demo-Tipps: hier klicken!




An diesem Tag rufen extreme Rechte bundesweit zu "Protestkundgebungen" unter dem Label "Gemeinsam für Deutschland" auf. In Nürnberg tut sich die Gruppierung "Team Menschenrechte" seit Langem als Team rechter Menschen hervor und entwickelt sich zur Sammlungsbewegung von Neonazigruppen und AfD-Fans (aktuelles Video von Endstation Rechts: hier klicken!). Unser Bündnis und weitere antifaschistische Zusammenschlüsse mobilisieren dagegen!

(Stand 25.4.25)

nn.de ("Gegenkundgebungen geplant: Widerstand gegen Demo mit rechten Parolen in Nürnbergs Altstadt", 25.4.25): hier klicken!, sonntagsblatt.de ("Rechter Aufmarsch in Nürnberg: Bündnisse rufen zu Gegendemo auf", 22.4.25): hier klicken!

Nürnberg: Kurze Zusammenfassung der antifaschistischen Aktivitäten gegen das extrem rechte "Team Menschenrechte" (TM) am Ostersonntag und am Ostermontag (April 2025)

Nachdem TM für den Ostersonntag ein provokatives "Osterpicknick" in der Rosenau als angebliches Geburtstagsfest ihres Trommlers und Redners Frank K. angekündigt hatte, wurde fleißig zu einem "antifaschistischen Picknick" mobilisiert. Parolen à la "Rosenau ist bunt" oder vielleicht auch die von einer Punkergruppe angepriesenen Bierkästen lockten viele bei schönem Wetter in den Park. TM sagte daraufhin schnöde ab und behauptete wenig glaubwürdig, die Ankündigung eh nur zum Schein gemacht zu haben. Einige ihrer Fans scheinen dies jedenfalls nicht mitbekommen zu haben, wurden diese doch am Rande des Parks gesichtet und des Platzes verwiesen.

Einen Tag später war der rechte Trupp in der üblichen Zusammensetzung inklusive jüngerer Neonazis (zwei davon mit abgeklebten Tattoos, das sagt alles!) erneut unterwegs, wie fast jeden Montag. Den etwa 100 Rechten gaben jedoch mindestens 400 GegendemonstrantInnen lautstark Paroli. Wie in den vergangenen Wochen gab es mehrere Blockadeversuche. Laut uns zugegangenen Berichten wurden Menschen, die nur neben dem rechten Demozug entlangliefen, brutal durch einen der jungen Neonazis angegriffen und weggeschubst. Eine ältere TM-Freundin ging verbal auf BeobachterInnen los und versuchte, diese abzudrängen. Die Polizei setzte Pfefferspray ein, natürlich nur gegen AntifaschistInnen.

(22.4.25)

Nürnberg und anderswo: AfD-Fans lügen, dass sich die Balken biegen / Fake-Filme über angebliche rechte Massendemos (April 2025)

Wenn man die eigenen Massen nicht auf die Straße kriegt, muss man die Realität schönlügen und das Ganze dann auch noch kräftig auf Social-Media-Kanälen verbreiten. Laut br.de (16.4.25) sind diverse jüngst gepostete Videos über AfD-nahe Massendemos, angeblich auch in Nürnberg, dreist gefälscht. Unter anderem wurden Aufnahmen der großen Demos gegen rechts verwendet, zum Teil mit Tonspuren unterlegt, die rechte Sprechchöre enthalten. Weitere Infos sind im verlinkten br.de-Artikel nachzulesen.

br.de ("#Faktenfuchs: Videos über vermeintliche AfD-Demos sind gefälscht", 16.4.25): hier klicken!

Nürnberg: 63-Jähriger skandierte "Heil Hitler" im Biergarten (April 2025)

Laut nordbayern.de (13.4.25) skandierte ein 63-jähriger Mann in einem Nürnberger Biergarten die Nazi-Parole "Heil Hitler". Gegen ihn und seinen Begleiter verhängte der Gastwirt ein lebenslanges Hausverbot.

nordbayern.de ("Eklat in Nürnberger Biergarten: Mann ruft rechtsextreme Parole - und erhält lebenslanges Hausverbot", 13.4.25): hier klicken!

Nürnberg: "Team Menschenrechte" als rechtes Sammelbecken / Jungnazi-Szene im Aufwind? / Rechte griffen GegendemonstrantInnen an (April 2025)
- ergänzt -

Auch am vergangenen Montag (7.4.25) war der Aufzug des selbsternannten "Team Menschenrechte" (TM) in Nürnbergs City wieder ein Sammelbecken für verschiedene weitere rechte Gruppierungen. Neben den rechten TM-Hauptakteuren waren mehrere AfD-Funktionäre sowie Rainer Biller, ehemaliger NPD-Aktivist, zu sehen. Beworben wurde die rechte Demo durch verschiedene Neonaziportale (u.a. Active Club Nürnberg, Aktionsportal Franken) auf Instagram und vor allem TikTok. Ein Teil der Jungrechten bemühte sich um martialische Erscheinung und wirkte wie eine Neuauflage der Neonazis der 1990er Jahre (Glatzen, Bomberjacken, Aufdruck "Stolzer Deutscher" usw.). Wie uns mitgeteilt wurde, war ein mutmaßlicher Neonazi unter dem Namen "14Keule88" (bezüglich 14 und 88 bitte selber googeln) aktiv in einer Telegramgruppe von TM und wurde nach Ende der letzten rechten Montagsdemo seitens der Polizei am Hauptbahnhof festgesetzt. Er soll einen Antifaschisten angegriffen haben. Orchestriert wurden die jungen Neonazis durch eine etwas ältere Person, die in der Neonaziszene überregional aktiv sein soll.

Die bei TM aufschlagenden Jungnazis scheinen ein bundesweites Phänomen zu sein (vgl. Reportage von zdf.de, hier klicken!). Unter Bezeichnungen wie "Jung&Stark", "Deutsche Jugend Voran" oder "Der Störtrupp" ist eine neue, militante Neonaziszene entstanden, die auch auf der Straße kämpferisch auftritt. Offensichtlich bietet sich im Rahmen der "Team Menschenrechte"-Demos hier in Nürnberg eine gute Gelegenheit. Im Herbst 2024 meldeten verschiedene Medien, der regionale Ableger von "Jung&Stark" habe Angriffe auf Linke und MigrantInnen in Nürnberg geplant. Es habe Ende August Gefährderansprachen der Polizei gegeben, deren Wirksamkeit jedoch zu bezweifeln ist. Verharmlosend wurde seitens der Polizei damals vermeldet, feste Strukturen gebe es nicht.

Überregional gestreamt werden der rechte Aufmarsch in Nürnberg und die Gegenaktivitäten seit mehreren Wochen durch mehrere rechte Medienaktivisten, darunter vor allem "Weichreite TV" (Infos: hier klicken!). Der Weichreite-Hauptakteur, Sebastian Weber, sitzt für die AfD im Kreistag des Landkreises Leipzig und begleitet bundesweit wohlwollend rechte Proteste.

Ergänzung: nn.de (14.4.25, paywall) schildert den oben erwähnten rechten Angriff auf GegendemonstrantInnen ausführlich. Nach dem Ende der rechten Demo seien eine extrem rechte Gruppe und Gegendemonstrierende in der Königstorpassage am Nürnberger Hauptbahnhof aufeinandergetroffen. Der weitere Verlauf, Zitat: "Ein glatzköpfiger, martialisch auftretender Mann, der sich in sozialen Netzwerken Sven M. nennt, gab ein Kommando und stürmte mit drei weiteren Personen brüllend auf etwa fünf Gegendemonstrierende aus dem politisch linken Spektrum zu, die einige Meter entfernt standen. (...) Der Rest der rund 20-köpfigen Gruppe aus dem rechten politischen Lager hielt sich im Hintergrund. Erst als Polizeibeamte eingriffen und mit Mühe die Gruppen voneinander trennten, ließ Sven M. von einer Person ab. Zuvor hatte er diese im Unterarmwürgegriff".

nordbayern.de ("Beinahe jeden Montag in Nürnberg: Das steckt hinter den Großeinsätzen der Polizei in der Innenstadt", 13.4.25): hier klicken!

Franken: Ermittlungen gegen verurteilte Rechtsterroristin und weitere Personen aus ihrem Umfeld wegen illegalen Waffenhandels eingestellt (April 2025)

Gegen die 2021 wegen Vorbereitung von Terroranschlägen und weiteren Delikten zu sechs Jahren Haft verurteilte fränkische Neonazistin Susanne G. und einige Personen aus ihrem Umfeld wurde in den vergangenen Monaten erneut ermittelt. Laut Presseberichten vom November 2024 habe sich G. illegal Waffen besorgen wollen, so der Verdacht. Wie br.de (10.4.25) nun schrieb, wurden die diesbezüglichen Ermittlungen eingestellt. Weitere Details sind im verlinkten Artikel nachzulesen.

Die Vorgeschichte:
Die als Heilpraktikerin tätige Neonazistin Susanne G. schickte zunächst Briefe mit Todesdrohungen an die türkisch-islamische Gemeinde in Röthenbach, zwei Kommunalpolitiker und einen Verein, der Geflüchtete unterstützt. Nachdem sie erwischt wurde, tauchte sie ab und bereitete rechtsterroristische Anschläge vor. Bei ihr wurde schließlich - sie wurde zum Glück erneut gefasst - ein veritables Waffenarsenal inklusive Material zum Bombenbau gefunden. Susanne G. war zeitweise im Rahmen der Neonazipartei "Der III. Weg" aktiv, beteiligte sich an deren Demonstrationen, fungierte auch als Ordnerin. Zudem soll sie sich in der neonazistischen Gefangenenhilfe engagiert haben und in dieser Funktion in Kontakt mit den NSU-Unterstützern Ralf Wohlleben und André E. gewesen sein (wir berichteten mehrfach).

br.de ("Waffendeal versucht? Ermittlung um Rechtsterroristin eingestellt", 10.4.25): hier klicken!

Kronach (Ofr.): 26-jähriger Messermann verletzte 24-jährigen Afghanen (April 2025)

Laut bayreuther-tagblatt.de (11.4.25) verletzte im oberfränkischen Kronach ein 26-jähriger Deutscher einen 24-jährigen Afghanen mit einem Messer.

bayreuther-tagblatt.de ("Nach Messerangriff in Kronach – Tatverdächtiger in Untersuchungshaft", 11.4.25): hier klicken!

Stein: Rassistische Gewalttat (April 2025, Nachtrag Januar 2025)

Laut nordbayern.de (30.1.25) griffen vier maskierte Männer im mittelfränkischen Stein einen 23-jährigen Geflüchteten an. Das Opfer wurde rassistisch beleidigt und von zwei Tätern auch geschlagen und getreten.

nordbayern.de ("Rassistisch beleidigt: Unbekannte attackieren Mann in Stein - Polizei sucht Zeugen", 30.1.25): hier klicken!

Hof, Landkreis Aschaffenburg: Mutmaßliche Rechtsterroristen festgenommen (April 2025)

Laut verschiedenen Medienberichten (4.4.25) wurden in Hof und im Landkreis Aschaffenburg, ferner in Oberöstereich, drei Männer im Alter von 59, 61 und 70 Jahren festgenommen, die zusammen mit den rechtsterroristischen, eng mit der Querdenker-Szene verknüpften "Vereinten Patrioten" einen Umsturz, also eine nationalistisch motivierte Revolution, geplant haben sollen. Schusswaffen sollen beschlagnahmt worden sein.

nordbayern.de ("Umsturzpläne: Mutmaßliche Unterstützer einer Terror-Gruppe in Franken verhaftet", 4.4.25): hier klicken!, tvo.de ("Festnahme in Oberfranken: Polizei verhaftet mutmaßlichen Terror-Unterstützer!", 4.4.25): hier klicken!

Nürnberg: Mehrere hundert AntifaschistInnen waren gegen die Rechten unterwegs / Angriff auf Gegendemonstranten durch TM-Aktivistin (April 2025)
- ergänzt -

Zum wiederholten Mal protestierten am Montag, den 31. März mehrere Hundert Menschen gegen den wöchentlichen Aufmarsch des rechten "Team Menschenrechte" und blockierten zeitweise dessen Route.

Wie uns mitgeteilt wurde, wurde ein junger Gegendemonstrant durch eine führende Aktivistin des rechten "Team Menschenrechte" angegriffen. Zwei führende rechte Aktivisten zeigten "White Power"-Zeichen. Aus den Reihen der rechten Demo wurden in Dauerschleife aggressiv-nationalistische Slogans à la "Wer Deutschland nicht liebt, soll Deutschland verlassen", "Re-Re-Remigration" oder "Festung Europa, macht die Grenzen dicht" gebrüllt.

(1.4.25, ergänzt 3.4.25)

Erlangen-Eltersdorf: Rassistisch motivierte Gewalttat am Bahnhof (Närz 2025)

Laut nordbayern.de (28.3.25) beleidigte ein 40-Jähriger am Eltersdorfer Bahnhof einen 16-Jährigen rassistisch und attackierte ihn dann körperlich. Der junge Mann erlitt "diverse Verletzungen".

nordbayern.de ("Rassistischer Angriff auf Schüler in Erlangen: Unbekannter attackiert 16-Jährigen an Bahnhof", 28.3.25): hier klicken!

Nürnberg, 22. März: 1000 auf der Straße gegen extrem rechte Demo / Danke an alle! (März 2025)
- mehrfach ergänzt und aktualisiert -

Mobilisiert von unserem Bündnis und vielen anderen Initiativen, waren am heutigen Samstag in der Spitze etwa 1000 Menschen auf der Straße gegen rechts. Die Lärmkulisse am von uns organisierten Auftakt und Demoende war dank lautstarker Parolen, Trillerpfeifen und Musik aus den Lautsprechern beeindruckend und bei den Rechten gut zu hören. Das galt auch für die Redebeiträge (von Nazistopp und den Omas gegen rechts). Inhaltlich entlarvt wurde der nicht ungeschickte rechte Versuch der Rechten, durch Begriffsverdrehung und Selbstverharmlosung als ehrliche, besorgte Bürger durchzugehen. Dazu mehr weiter unter Update 1.


Nürnberg, 22.3.25: Kundgebung gegen rechten Aufmarsch (Fotos: Nürnberger Bündnis Nazistopp)

Nach unserer Auftaktkundgebung und dem Demostart der etwa 400 Rechten machten sich zahlreiche AntifaschistInnen auf den Weg, um jenen auch entlang der Route die Meinung zu geigen. Eine Blockade der rechten Route wurde seitens der Polizei rabiat aufgelöst, siehe Update 2.

Update 1:
Der rechte selbstbetitelte "Protestmarsch" war vermutlich nicht so erfolgreich, wie von den InitiatorInnen erwartet. So waren für die Parallelveranstaltung in München 5000 – 10000 TeilnehmerInnen angekündigt, dort kamen aber nur 550 (br.de, 22.3.25). Die Ankündigungszahlen für Nürnberg sind uns nicht bekannt. Beim Betrachten von Demovideos fiel auf, dass der rechte Aufzug von diversen Bemühungen geprägt war, vormalig "linke" Themen formal zu übernehmen, sie jedoch inhaltlich in eine passende Richtung zu drehen. Beispiel: Die Friedenspropaganda ähnelte der der derzeitigen russischen Regierung; von Abrüstung Deutschlands bzw. radikaler Bundeswehrkritik keine Rede. Ein Fronttransparent lautete tatsächlich "Nie mehr Faschismus". Passenderweise marschierte unmittelbar davor ein Mann mit "Heimat"-Shirt (neuer Name der NPD). Die Versuche, AntifaschistInnen als "Faschisten" zu beschimpfen und damit den Begriff "Faschismus" völlig auszuhöhlen und umzudrehen, kennen wir bereits von Pegida Nürnberg und auch die haben die Methode nicht erfunden. "Heimat"-Aktivisten, darunter deren Bayern-Chef Rainer Hatz, liefen hinter einem Transpi mit der Parole "Kontrolliert die Grenzen, nicht euer Volk!". Mehrere "Germania"-Shirts und eine "White-Power"-Geste belegen, dass nicht zu wenige "Altrechte" mitliefen. Auf AfD-Seite waren die üblichen Verdächtigen aus der Region, u.a. Stadtrat Krestel, zu sehen, aber auch eine größere Gruppe der AfD Würzburg präsentierte sich stolz im Internet. Weitere Fake-Inhalte transportierte ein Schild mit der Parole "Wir sind das Volk" (von der DDR-Bürgerrechtsbewegung geklaut, aber auch damals schon war diese Parole oft mit national-völkischen Untertönen aufgeladen). SpezialistInnen für Rechtsesoterisches (z.B. Deutschlandfahne mit Jerusalemkreuz, bitte selber googeln!) und christliche Fundis ("CDU/CSU Gottlose Lügner") wurden natürlich auch fündig.

Update 2:
Laut nordbayern.de (23.3.25) leugnete die Polizeiführung zunächst den Einsatz von Schlagstöcken und Pfefferspray gegen AntifaschistInnen, musste dies aber nach ersten Presseberichten zugeben ("mehrere Dutzende Male über den Tag verteilt"). Uns erreichte ein Bericht aus den Reihen der zweiten angemeldeten Kundgebung (Nähe Weißer Turm), nachdem einer ihrer Mitstreiter, ein über 60jähriger Mann, ohne Vorwarnung durch einen USKler mit beiden Händen auf den Boden gestoßen wurde und zum Glück mit dem Kopf auf seinem Rucksack landete, dabei sei seine Fahne zerbrochen. Er sei sofort nach Hause gefahren und sei noch Stunden danach "geschockt" gewesen. Abschließend sei erwähnt, dass rechte türkische Nationalisten ("inkl. Fahne und Wolfsgruß") versuchten, kurdischstämmige TeilnehmerInnen der Spontandemo zu provozieren.

Update 3:
Am 24. März zitierten die Nürnberger Nachrichten in ihrem Nürnberger Lokalteil einige StadtbewohnerInnen, die Kritik an den ständigen rechten Aufmärschen im Stadtgebiet üben und sich dadurch bedroht fühlen. Zitat: "Ich stand montags in der Innenstadt und wurde aufs Übelste angepöbelt". Es wird die Frage gestellt, warum die Stadt nicht mehr dagegen unternehme.

(22.3.25, ergänzt 23. und 24.3.25)

nordbayern.de ("Rechte Demonstration, Gegenproteste und Schweigemarsch in Nürnberg: Polizei zieht Bilanz", 23.3.25): hier klicken!, nordbayern.de ("Große Demonstrationen in Nürnberg: Bündnis Nazistopp protestiert gegen rechten Aufmarsch", 22.3.25): hier klicken!, br.de ("'Gemeinsam für Deutschland'-Demos: Wenig Zuspruch in Bayern", 22.3.25): hier klicken!, spiegel.de ("Gegendemonstranten stoppen Neonazi-Aufmarsch", 22.3.25): hier klicken!

Nürnberg, 22. März: Auf die Straße gegen rechte Demonstration! (März 2025)
- mehrfach ergänzt -

Am Samstag, den 22. März soll ein rechter "bundesweiter Protest" in mehreren Städten, darunter auch in Nürnberg, stattfinden. Der "Protestmarsch", dessen Nürnberger Ableger vom sattsam bekannten "Team Menschenrechte" aufgezogen wird, wirbt mit scheinbar neutralen Schlagworten wie "parteilos" oder "überparteilich" um Zulauf.

Wir halten dagegen und mobilisieren zu einer Gegenkundgebung am Auftaktort der Rechten, nämlich am Hallplatz ab 13.30 Uhr. Wir werden unsere Kundgebung bis zum Ende der rechten Demo weiterlaufen lassen! Auf die Straße! Seid laut!



Neben der "Überparteilichkeit" findet man auf den Ankündigungs-Memes diverse Parolen, die zur Zeit in der rechten Szene weit verbreitet sind wie zum Beispiel "flächendeckende Grenzkontrollen" (wie auch immer das gehen soll), keine westlichen Waffenlieferungen und sonstige Unterstützung der Ukraine (von Rußland ist keine Rede) oder "Wahrung der Meinungsfreiheit" (ein Klassiker aus der Querdenker-Szene, heißt u.E: Unsere "Meinung" soll zur Staatsdoktrin werden). Dazu völkisches Gedöns, wie gehabt ("Schutz der Bevölkerung" sowie "Schluss mit der Spaltung unserer Gesellschaft") - ein von den Rechten definierter Teil der Bevölkerung soll offensichtlich ausgegrenzt werden / politische Auseinandersetzung und Interessensgegensätze sind nicht erwünscht.

In Nürnberg organisiert das rechte "Team Menschenrechte" (TM) die Samstagsdemo. TM hat sich von der Querdenkerei zur rechten Sammlungsbewegung auf der Straße mit starker Affinität zur AfD "weiterentwickelt". Mobilisiert wird auch durch die "Heimat Bayern", also die ehemalige NPD. Eine Telegram-Gruppe namens "Patrioten in Nürnberg, Amberg (...)" schreibt in Bezug auf den Samstag: "Auf geht's, Kameraden!" Das sonstige Internet wirbt für diverse örtliche Ableger der Aktion am 22. März, unklar, was da zustande kommt. Auffällig: VeranstalterInnen werden meist nicht genannt, eine zentrale Homepage nennt keine presserechtlich Verantwortlichen und ein Teil der tiktok-Werbung für das rechte Event wirkt wie frisch aus dem KI-Generator. Einschätzung eines Beobachters auf X: "Beworben werden die Faschistenmärsche im Wesentlichen von AfD-Sympathisant*innen bei TikTok".

(Stand 20.3.25)

nn.de ("Protest: Freitag und Samstag wird in Nürnberg gegen Rassismus demonstriert", 20.3.25): hier klicken!

Region: Löcher in der vielbeschworenen "Brandmauer" gegen die AfD auch in unserer Region / Neue Untersuchung zum Thema (März 2025)

Das Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) veröffentlichte eine Studie, in der untersucht wurde, wie oft Parteien in kreisfreien Städten und Landkreisen mit der AfD im Untersuchungszeitraum von Mitte 2019 bis Mitte 2024 zusammenarbeiteten (Link zur Homepage des WZB: hier klicken!) Berücksichtigt wurden nur direkte Kooperationen mit der AfD, das heißt die Fälle, in denen andere Parteien Anträgen der AfD zugestimmt haben.

Die Studie unterscheidet verschiedene Formen der Kooperation mit der AfD (inhaltliche Kooperation, personelle Kooperation, organisatorische Kooperation). Von einer "starken Kooperation" wird gesprochen, sobald "mindestens zehn Prozent der anwesenden nicht-AfD Abgeordneten der AfD ihre Stimme geben".

Gesamtergebnis: "Nur" 81% der von der AfD eingebrachten Anträge wurden abgelehnt. Zwischen West und Ost gibt es insgesamt prozentual kaum Unterschiede, dennoch wird in ländlichen Räumen Ostdeutschlands besonders häufig mit der AfD gestimmt. Die Zahlen für Mittelfranken: Stadt Fürth 25% Kooperation bei 4 AfD-Anträgen, Stadt Ansbach 27,3% Kooperation bei 11 AfD-Anträgen. In den anderen untersuchten Regionen Mittelfrankens gab es keine Kooperation mit der AfD. In Oberfranken wurden eine relevante Anzahl von Kooperationen im Landkreis Bayreuth sowie im Landkreis Wunsiedel festgestellt.

(20.3.25)

Nürnberg, 17. März: Mindestens 400 gegen das rechte "Team Menschenrechte" / "White Power" und Forderung nach millionenfacher Abschiebung als rechte Demoparole (März 2025)
- ergänzt -

Wie nn.de (18.3.25) schrieb, protestierten am 17. März mindestens 400 AntifaschistInnen gegen den allwöchentlich stattfindenden Demozug des rechten "Team Menschenrechte".

Auf Videoaufnahmen der rechten Demo sind zwei Männer zu sehen, die den "White-Power"-Gruß zeigen. Der Hardcore-Block brüllte unter anderem die Parolen "Millionenfach abschieben" und "Wer Deutschland nicht liebt, soll Deutschland verlassen".

nn.de ("Demos in der Nürnberger Innenstadt: Polizei setzt Pfefferspray und Stöcke ein", 18.3.25): hier klicken!

Höchstadt: "Heil Hitler" und "rechtsextreme Parolen" (März 2025)

Laut nordbayern.de (16.3.25) rief ein 36-jähriger Mann mehrfach "Heil Hitler" und skandierte "rechtsextreme Parolen" vor der Fortuna Kulturfabrik in Höchstadt. Er wollte Zutritt zu einer Veranstaltung erhalten; Näheres ist nicht bekannt.

nordbayern.de ("Mehrfach 'Heil Hitler' bei Veranstaltung gegrölt: Polizei nimmt 36-Jährigen in Mittelfranken fest", 16.3.25): hier klicken!

Altdorf: Hakenkreuzschmierereien und antilinke Hetze (März 2025)

Laut nn.de (2.3.25) wurden bei Altdorf neun Verkehrsschilder und Werbebanner mit Hakenkreuzen und antilinker Hetze ("Fuck Antifa" und "Fuck Linke") beschmiert.

nn.de ("9 Schilder bei Altdorf mit Hakenkreuzen beschmiert", 2.3.25): hier klicken!

Danke und Kontakt

Wir danken allen Organisationen und Einzelpersonen, die das Nürnberger Bündnis Nazistopp unterstützen!

Kontakt per Email: nazistopp.nuernberg@yahoo.de

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