Wieder Neonazis in Gräfenberg am Freitag, 29. August 2008 - 400 Menschen aus Gräfenberg, Weißenohe und anderen Orten protestierten lautstark!
Rechtsradikale marschierten am Freitag, 29. August 2008, zum 31. Mal im Zeitraum von knapp 2 Jahren durch Gräfenberg. Den ca. 50 Neonazis standen etwa 400 antifaschistische DemonstrantInnen gegenüber.
Etwa 150 Bürger des ebenfalls von Nazis heimgesuchten Nachbarortes Weißenohe (vgl. unsere Artikel im "Archiv") zogen an diesem Tag nach Gräfenberg, um ihre Solidarität mit den Gräfenbergerlnnen auszudrücken, und wurden am Marktplatz mit Beifall empfangen.
Die Nazis wurden gegen 21 Uhr - auf dem Rückweg vom Fetischobjekt Kriegerdenkmal - vom Marktplatz aus mit einem gellenden Pfeifkonzert verabschiedet.
Demonstrantinnen werden verurteilt - Polizisten freigesprochen (August 2008)
Das jedenfalls scheint die Logik der bisher gemeldeten Gerichtsurteile nach den Anti-Nazi-Protesten am 1. Mai 2008 in Nürnberg zu sein. Während Ende August erneut ein Flaschenwerfer auf Demonstrantenseite verurteilt wurde (8 Monate Haft auf Bewährung plus 600 Euro Geldstrafe), ist noch kein Urteil gegen prügelnde Polizisten bekannt. (vgl. unsere Berichterstattung im Archiv; NN 29.8.08)
Hess-Gedenkfeiern 2008 konnten nicht stattfinden (August 2008)
Komplett ausgefallen sind am heutigen Samstag (16.8.08) alle angekündigten Neonazi-Veranstaltungen zu Ehren des Hitler-Stellvertreters Rudolf Heß. In Wunsiedel fand zum vierten Mal ein "Tag der Demokratie" mit etwa 400 Teilnehmern statt, in Warmensteinach demonstrierten über 2.000 Menschen gegen den befürchteten Ankauf eines Gasthofs durch den NPD-Funktionär Jürgen Rieger.
Die beiden oberfränkischen Orte standen im Mittelpunkt, weil in Wunsiedel nun bereits zum vierten Mal in Folge der bis 2004 jährlich veranstaltete Heß-Aufmarsch verhindert wurde. Ein Eilantrag des Demo-Veranstalters Jürgen Rieger gegen die Verbotsverfügung war zuletzt vom Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe abgelehnt worden. Im gut 20 Kilometer entfernten Warmensteinach wollten die Neonazis im Gasthof Puchtler eine Ersatzveranstaltung abhalten, die jedoch ebenfalls verboten wurde. Dieses Verbot wurde im Anschluss durch das Verwaltungsgericht Bayreuth, den Bayerischen Verwaltungsgerichtshof in München und am Freitagabend durch das Bundesverfassungsgericht bestätigt.
In den bayerischen Städten Forchheim, Kitzingen und Erlangen hatte die NPD nach Angaben eines Polizeisprechers versucht, Eilversammlungen durchzuführen, die jedoch von den betreffenden Kommunen als Ersatzveranstaltungen für den verbotenen Heß-Marsch ebenfalls untersagt wurden. Auch im thüringischen Sonnenberg und im baden-württembergischen Biberach wurden gleichartige Versammlungen verboten. Im Landkreis Forchheim haben etwa 55 Neonazis am Samstagnachmittag versucht, nach dem Verbot der angemeldeten Eilversammlung bei der Ortschaft Geschwand eine Heß-Gedenkveranstaltung abzuhalten. Daran beteiligt war auch Jürgen Rieger. Die Polizei löste die Versammlung "mit starken Kräften" auf und erteilte den Anwesenden Platzverweise.
Weitere Informationen von redok: "hier klicken!"
Massive Proteste gegen Naziaufmarsch in Gräfenberg am 23.8.2008
Etwa 500 Menschen belagerten an diesem Samstag die NPD-Anhänger, die Teile des Gräfenberger Marktplatzes für ihren Wahlkampf nutzen wollten (Motto: "Jugend wählt NPD").
Laut NN demonstrierten die vom Gräfenberger Bürgerforum Mobilisierten und andere Antifaschisten zum 30. Mal seit Herbst 2006 gegen Nazi-Aufmärsche in Gräfenberg! Diesmal wurden die Nazis von der Polizei "mit Absperrgittern und silbergrauer Silofolie als Sichtschutz" abgeschirmt. Wem soll diese Abschottung nützen? Dass zum wiederholten Male linke Antifas von der Polizei drangsaliert wurden, erwähnen diesmal sogar die Nürnberger Nachrichten.
Weitere Infos (Zeitungsartikel Nürnberger Nachrichten):
"NPD-Anhänger in Gräfenberg eingezäunt"
|