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| Nürnberg: AfD-Aktivistin Ekaterina Gutner publizierte Nazi-Weihnachtslieder auf Facebook (Dezember 2023)
In den letzten Tagen veröffentlichte die diesjährige Nürnberger AfD-Bezirkstagskandidatin Ekaterina Gutner gleich zwei Texte mit weihnachtlich anmutender Nazi-Propaganda auf ihrem Facebook-Account. In einem einleitenden Text wünscht sie den "Patrioten, egal aus welchem Land" ein "besinnliches Weihnachtsfest". Hier unsere Recherchergebnisse zu den von der AfD-Aktivistin Gutner geposteten Texten.
Erstens: Das von Gutner gepostete Lied "Hohe Nacht der klaren Sterne" von Hans Baumann (1914 – 1988) war ein in der Nazizeit sehr bekanntes "nichtchristlich umgedeutetes braunes Weihnachtslied" (Ernst Klee). Der in Amberg geborene Baumann war unter anderem NSDAP-Mitglied, bewarb sich bei der SS und erhielt in der Nazizeit eine Auszeichnung für sein Gesamtwerk. Er veröffentlichte "Mengen von HJ- und NS-Kampfliedern" (Fred K. Prieberg).
Zweitens: Der von Gutner veröffentlichte Text mit den ersten beiden Strophen "Einmal im Jahr, in der heiligen Nacht, / verlassen die toten Soldaten die Wacht" war unter anderem abgedruckt in der NSDAP-Publikation "Deutsche Kriegsweihnacht 1944" und stammt von Thilo Scheller (1897 – 1979). Das NSDAP-Mitglied Scheller war zeitweise Mitarbeiter der Reichsleitung des Reichsarbeitsdienstes (RAD), zuletzt im Rang eines Generalarbeitsführers. Im Auftrag des RAD gab er das Liederbuch "Singend wollen wir marschieren" heraus.
Ekaterina Gutner, laut br.de (hier klicken!) "begeisterte Anhängerin von Björn Höcke", legt offensichtlich immer wieder nach, um ihre extrem rechte Anhängerschaft zu bedienen. Dabei verschwimmen auch bei uns in Franken wie andernorts in der AfD die Grenzen zwischen "Rechtspopulismus" und "Rechtsextremismus" immer mehr.
(25.12.23)
Mittelfranken: Mittelstandsunion der CSU verbreitet AfD-Propaganda (Dezember 2023)
Wie verschiedene Medien (21.12.23) berichteten, verbreitet der mittelfränkische Ableger der CSU-Arbeitsgemeinschaft "Mittelstandsunion" (MU) Propagandamaterial der extrem rechten Partei AfD auf der Plattform X. Als Beispiel wird ein Video des AfD-Bundestagsabgeordneten Martin Sichert genannt.
Wir sichteten im September 2022 die Facebookseite der MU Mittelfranken und fanden damals: Die "Mittelstands-Union der CSU fischt am rechten Rand". Der Link zur extrem rechten Plattform AUF1 wurde mittlerweile entfernt, auf Hallo Meinung, Tichys Einblick usw. wird aber nach wie vor verwiesen. Thematisiert werden verschwörungsideologische Themenkomplexe à la "Great Reset", angeprangert werden die vermeintliche "Corona-Verschwörung" oder die angebliche Erfindung von Angriffen auf Geflüchtetenheime durch Innenministerin Faeser. Die Gruppe agiert inhaltlich wie ein U-Boot der AfD und / oder der rechtsoffenen Querdenkerbewegung innerhalb der CSU. Zu der ganzen Attitüde passt auch, dass man mit einem angeblichen "facebook ban" kokettiert.
br.de ("CSU-Bezirksarbeitsgemeinschaft verbreitet AfD-Videos", 21.12.23): hier klicken!, nn.de ("Werbung für die AfD? Aufregung um Video-Posts der Mittelstandsunion Mittelfranken", 21.12.23): hier klicken!
Schwabach: Schon wieder großflächige Nazi-Schmiererei (Dezember 2023)
Laut nn.de (17.12.23) wurden in Schwabach erneut großflächige Nazi-Schmierereien registriert: Ein 1,5 mal 1,9 Meter großes Hakenkreuz plus Schriftzug (Text ist uns nicht bekannt).
nn.de ("Nazi-Schmiererei an Hauswand: Polizei entdeckt riesiges Hakenkreuz-Graffiti in Schwabach", 17.12.23): hier klicken!
Schwaig: 37-Jähriger schoss mit Schreckschusswaffe auf KundInnen / Betroffener Paketshop mit rechtsoffener Querdenkerszene verbandelt? (Dezember 2023)
Laut nordbayern.de (12.12.23) rückte am Montagnachmittag das USK im mittelfränkischen Schwaig an. Ein 37-Jähriger habe aus einem Ladengeschäft heraus auf KundInnen geschossen, die Paktete abholen wollten - das Geschäft fungierte unter anderem als Hermes-Paketshop. Erst später stellte sich heraus, dass es sich bei der Waffe "nur" um eine Schreckschusspistole gehandelt hatte. Der Täter, offensichtlich Mitarbeiter oder Mit-Inhaber des Ladens, sei schwer betrunken gewesen.
So weit, so schlecht. Unsere Recherchen ergaben, dass der Laden zumindest zeitweise mit dem rechtsoffenen Querdenkermilieu verbandelt war. Vor etwa zwei Jahren meldete nordbayern.de (3.12.21), dass die sich damals im Laden befindliche Postfiliale "gegen Zwang und Spaltung" streikte und geschlossen war: hier klicken! Der oben genannte Slogan lässt sich mühelos der damals auch in unserer Region grassierenden Querdenkerbewegung zuordnen. Im Internet finden sich weitere Belege für das einschlägige Engagement rund um den Shop: Da wurde die AfD gelobt, da wurden Memes gepostet, die der Reichsbürgerszene bzw. der antisemitischen QAnon-Bewegung entstammen.
(14.12.23)
nn.de ("'Keinesfalls so hinnehmbar': Hermes äußert sich zu Vorfall in Schwaiger Paketshop", 13.12.23): hier klicken!, nordbayern.de ("Nach Schüssen und USK-Einsatz im Nürnberger Land: Beschuldigter festgenommen", 12.12.23): hier klicken!,
Nürnberg: Rassistische Hetze gegen neuen "Mister Nürnberg" (Dezember 2023)
Wie verschiedene Medien (15.12.23) berichteten, wurde und wird gegen den neuen "Mister Nürnberg" im Netz rassistisch gehetzt. Der Grund: Seine Hautfarbe.
nordbayern.de ("'Habe damit leider schon gerechnet': Rassistische Anfeindungen gegen 'Mister Nürnberg'", 15.12.23): hier klicken!, t-online.de ("Rassistische Kommentare gegen 'Mister Nürnberg' – er reagiert", 15.12.23): hier klicken!
Bayreuth: Antisemitische Schmiererei (Dezember 2023)
Laut kurier.de (15.12.23) wurde in Bayreuths Innenstadt ein antirassistisches Graffito zu einer antisemitischen Hetzparole umgeschrieben: "Kein Mensch ist illegal" wurde mit den Worten "außer die Juden" erweitert.
kurier.de ("Antisemitische Schmiererei", 15.12.23): hier klicken!
Nürnberg: Eier-Attacke auf Regenbogenfahne der Tanzfabrik (Dezember 2023)
Laut nordbayern.de (14.12.23) wurde auf die Nürnberger Tanzfabrik eine Eier-Attacke verübt, und zwar ausgerechnet auf ein Fenster, an dem eine Regenbogenfahne befestigt war. Die Leiterin der Einrichtung geht von einem "homo- und queerfeindlichen Angriff" aus.
nordbayern.de ("'Zielscheibe eines homo- und queerfeindlichen Angriffs': Eier-Attacke auf die Nürnberger Tanzfabrik", 14.12.23): hier klicken!
Schwabach: Mittelschule und Sporthalle mit Hakenkreuzen beschmiert (Dezember 2023)
Wie nn.de (14.12.23) schrieb, haben Unbekannte eine Mittelschule und eine Sporthalle im mittelfränkischen Schwabach mit Hakenkreuzen und einer "Vielzahl von Schriftzügen" beschmiert.
nn.de ("Unbekannte haben Schwabacher Sporthalle und Mittelschule mit Hakenkreuzen beschmiert", 14.12.23): hier klicken!
Bachhausen (Lkr. Neumarkt): Antisemitische Schmierereien an Brückenpfeilern / "Scheiß Juden raus" (Dezember 2023)
Laut mittelbayerische.de (13.12.23) besprühten Unbekannte einen Brückenpfeiler bei Bachhausen (Gde. Mühlhausen, Lkr. Neumarkt) mit den antisemitischen Parolen "Scheiß Juden" sowie "Scheiß Juden raus". Der Schriftzug ist einen mal drei Meter groß.
mittelbayerische.de ("Antisemitische Schmierereien auf einer Brücke bei Bachhausen: Polizei sucht Zeugen", 13.12.23): hier klicken!
Erlangen: Antisemitische Parolen in Fastfood-Restaurant (Dezember 2023)
Laut nn.de (11.12.23) rief ein etwa 35-jähriger Mann in einem Erlanger Fastfood-Restaurant am Hugenottenplatz mehrfach antisemitische Parolen. Kurz zuvor war auf diesem Platz das jüdische Lichterfest gefeiert worden.
nn.de ("An Chanukka: Judenfeindliche Parolen in Erlanger Fast-Food-Restaurant", 11.12.23): hier klicken!
Wassertrüdingen (Lkr. Ansbach): 33-Jähriger zündete eine noch unbewohnte Geflüchtetenunterkunft an (Dezember 2023)
Wie verschiedene Medien (7.12.23) berichteten, wurde ein 33-jähriger Mann gefasst, der Ende November eine noch unbewohnte Geflüchtetenunterkunft im mittelfränkischen Wassertrüdingen angezündet hatte.Der selbständige Gebäudereiniger und mehrfache Familienvater habe sich zu seinem Motiv bis dato nicht geäußert, aber soviele Möglichkeiten gibt es da wohl nicht.
br.de ("Flüchtlingsunterkunft angezündet: 33-Jähriger festgenommen", 7.12.23): hier klicken!, nordbayern.de ("Nach Feuer in geplanter Asylunterkunft: Verdächtiger gesteht Brandstiftung - was war sein Motiv?", 7.12.23): hier klicken!
Franken und anderswo: Anklage gegen rechte Terror-Gruppe rund um den Frankfurter Unternehmer Heinrich XIII. Prinz Reuß wird vorbereitet / Gründungstreffen in Franken (Dezember 2023)
- aktualisiert -
Wie die Süddeutsche Zeitung (7.12.23) berichtete, wird die Anklage gegen die rechte Terror-Gruppe rund um den Frankfurter Unternehmer Heinrich XIII. Prinz Reuß vorbereitet. Die "Gruppe Reuß" rekrutierte ihre Mitglieder aus verschiedenen extrem rechten Milieus, darunter auch AfD und Querdenker, bereitete einen Militärputsch vor. Dass es der Gruppe gelungen war, zahlreiche Mitstreiter aus Militär und Polizei zu gewinnen, ist bedenklich. Ermittelt werde derzeit gegen 69 Personen, 27 davon sitzen in U-Haft, so die SZ.
Die Spuren führen auch nach Franken. Wie wir vor einem Jahr schrieben, wurden im Rahmen der damaligen Großrazzia sechs Verdächtige in Bayern, davon vier in Franken (Landkreise Ansbach, Forchheim, Bayreuth und Schweinfurt) festgenommen. Durchsucht wurden zudem diverse Objekte, unter anderem im Nürnberger Land und in den Landkreisen Weißenburg-Gunzenhausen, Roth und Bamberg (weitere Infos in einem ausführlichen Artikel auf unserer Homepage vom Dezember 2022).
Der im Landkreis Bayreuth verhaftete Peter Wörner, ein ehemaliger KSK-Soldat, lebte zeitweise im Pottensteiner Gemeindeteil Hohenmirsberg. Laut SZ war Wörner "bei der Rekrutierung besonders aktiv". Er soll auch Mitglieder der neonazistischen "Europäischen Aktion" militärisch geschult haben.
Bereits ein halbes Jahr vor der Großrazzia im Dezember 2022 wurden bei einer weiteren Razzia bei Wörner diverse Waffen gefunden. Geld verdiente er unter anderem mit Survivalkursen und 'Runenkunde'. Auch damals ging es um rechten Terror; es wurde unter anderem wegen geplanter Sprengstoffanschläge auf Stromleitungen und der geplanten Entführung des Bundesgesundheitsministers Lauterbach inklusive 'Ausschaltung' seiner Personenschützer ermittelt. Wörner beteiligte sich im Juli 2021 an der Instrumentalisierung der Fluthilfe im Ahrtal durch die rechtsoffene Querdenkerszene, ließ sich aber auch von Nikolai Nerling interviewen, einem Aktivisten aus der Holocaustleugner-Szene.
Update: Laut br.de (13.12.23) fand die Gründungsversammlung der Terrorgruppe im Juli 2021 bei Thomas T. in Buch am Wald (Landkreis Ansbach) statt. Unter den Beschuldigten finden sich drei weitere Menschen aus Franken: Der oben erwähnte Peter Wörner sowie Tomas M. aus Kirchehrenbach im Kreis Forchheim und Harald P. aus dem Landkreis Schweinfurt.
(8.12.23, ergänzt 13.12.23)
br.de ("Anklage gegen Verschwörer-Gruppe um Prinz Reuß erhoben", 13.12.23): hier klicken!
Nürnberg: Homepage funktioniert wieder normal (Dezember 2023)
Unsere - diese - Homepage funktioniert nach der Behebung einer vorübergehenden Störung wieder normal. Ein Zertifikat war ausgelaufen und musste erneuert werden.
(7.12.23)
Nürnberg: Hakenkreuzschmierereien im Stadtteil Johannis (Dezember 2023)
Laut infranken.de (3.12.23) wurden im Nürnberger Stadtteil Johannis mehrere Gebäude mit Hakenkreuzen beschmiert. Ein 21-Jähriger sei in diesem Zusammenhang vorläufig festgenommen worden.
infranken.de ("Nürnberg: Mehrere Gebäude besprüht - Zeugen gesucht", 3.12.23): hier klicken!
Nürnberg / Mittelfranken: Urteile gegen Rechtsterroristen der "Gruppe S." ergangen / Die Gruppe hatte auch Verbindungen nach Mittelfranken (Dezember 2023)
Der 5. Strafsenat des Oberlandesgerichts Stuttgart hat geurteilt: Von elf Angeklagten der sogenannten "Gruppe S." wurden zehn wegen diverser Delikte, unter anderem wegen Gründung einer terroristischen Vereinigung, zu Haft- und Bewährungsstrafen verurteilt (5 – 2 StE 7/20 – Oberlandesgericht Stuttgart). Die Urteile sind noch nicht rechtskräftig.
Der zu einer Freiheitsstrafe von vier Jahren und drei Monaten verurteilte Angeklagte H. aus München unterhielt gute Kontakte zu NPD-nahen Neonazis aus Nürnberg und wirkte nach unseren Informationen beim Nazi-Fackelmarsch im Februar 2019 auf dem ehemaligen Nürnberger NSDAP-Reichsparteitagsgelände mit (wir berichteten).
Eine der Hauptakteurinnen der hiesigen rechten Gelbwesten, damals im Landkreis Nürnberger Land lebend, betrieb laut Medienberichten aus dem Jahr 2020 eine der Chatgruppen der rechtsterroristischen "Gruppe S." (wir berichteten ebenfalls). Die Frau stand in Stuttgart nicht vor Gericht und bestritt seinerzeit eine Beteiligung an den Terrorplänen bzw. ein Wissen davon.
(1.12.23)
Erlangen: Hitlergruß vor der Unibibliothek (Dezember 2023)
Laut nordbayern.de (30.11.23) zeigte ein 33-Jähriger vor der Erlanger Unibibliothek den Hitlergruß und skandierte "judenfeindliche Parolen".
nordbayern.de ("'Hitlergruß' vor der Erlanger Uni-Bibliothek gezeigt: Nun ermittelt der Staatsschutz", 30.11.23): hier klicken!
Lichtenfels (Ofr.): Proteste gegen Auftritt der Band "Weimar" in der Stadthalle / "Bei den Bündnismitgliedern herrschte Unverständnis, wie dies seitens der Stadt genehmigt werden konnte" (November / Dezember 2023)
- mehrfach aktualisiert -
Laut obermain.de (28.11.23) soll die Band "Weimar", deren Mitglieder teilweise der Naziszene Thüringens entstammen, am 9. Dezember in der Stadthalle der oberfränkischen Stadt Lichtenfels auftreten. Dagegen formieren sich Proteste. Eine Sprecherin des Aktionsbündnisses "Lichtenfels ist bunt": "Bei den Bündnismitgliedern herrschte Unverständnis, wie dies seitens der Stadt genehmigt werden konnte".
Im Februar 2023 wurde bekannt, dass besagte Band im März in Nürnberg auf der Bühne stehen sollte (wir berichteten). Nachdem der Spiegel die Vorgeschichte der Musiker veröffentlicht hatte, wurden bundesweit Konzerte abgesagt, so auch in Nürnberg. Die Plattenfirma Universal entließ die Band. Nun probieren sie es wieder in Bayern.
Update: Laut obermain.de (7.12.23) wollen die Lichtenfelser "Omas gegen Rechts" und weitere Gruppierungen wie DGB und ver.di am 9. Dezember gegen den Auftritt von "Weimar" demonstrieren. Treffpunkt: 17.30 Uhr am Schützenplatz.
obermain.de ("Lichtenfels: 'Omas gegen Rechts' starten Demo", 7.12.23): hier klicken!, obermain.de ("Protest gegen 'Weimar' in Lichtenfels: Rote Karte gezeigt", 4.12.23): hier klicken!, obermain.de ("Wirbel um 'Weimar'-Konzert in Lichtenfels", 28.11.23): hier klicken!
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