Nürnberger Bündnis Nazistopp
 
       
 
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Fürth, 23. Februar: 100 AntifaschistInnen protestierten gegen Nazitreffpunkt (Februar 2013)

Am 23. Februar fand trotz Schneefall und Kälte eine antifaschistische Kundgebung in der Nähe eines mutmaßlichen Nazitreffpunktes in Fürth statt. Trotz Kälte und Schneewetter trafen sich etwa 100 AntifaschistInnen aus der Region, um öffentlich zu protestieren. Nach Recherchen von Fürther AntifaschistInnen versammeln sich seit Monaten AnhängerInnen des neonazistischen "Freien Netz Süd" (FNS) in der Fürther Gaststätte "Wilhelmshöhe".

Die Fürther Nachrichten berichteten am 25. Februar, dass in der "Wilhelmshöhe" Mitte Februar eine Zusammenkunft fränkischer und griechischer Neonazis stattgefunden habe. In dem Lokal habe sich bisher auch ein CSU-Ortsverband getroffen, der nun allerdings auf Distanz gehe.

Fürther Nachrichten ("Neuer Treffpunkt für die Neonazis?", 22.2.13): hier klicken!, Fürther Nachrichten ("Wirt lässt Neonazis nicht mehr ins Haus", 26.2.13): hier klicken!

Würzburg: Naziaufmarsch am 1. Mai - Gegenproteste angekündigt (Februar 2013)

Wie der "Blick nach Rechts" (21.2.13) meldet, mobilisieren die Neonazis des "Freien Netz Süd" und andere Neonazi-Gruppen am 1. Mai nach Würzburg. Motto sei "Arm trotz Arbeit - Kapitalismus zerschlagen!". Weitere rechte 1.-Mai-Demos fänden in Erfurt, Dortmund, Frankfurt/Main und Berlin statt.

Auf der Homepage des Bündnisses "Würzburg ist bunt, nicht braun!" war am 22. Februar zum Demonstrations-Motto der Nazis unter anderem zu lesen: "Dieser menschenunwürdigen Ideologie zufolge darf ein Kapitalist ausbeuten. Halt nur keine Deutschen. Das widerspricht nicht nur unserem Grundgesetz, sondern lässt das Motto 'Arm trotz Arbeit' auch unter völlig anderem Licht erscheinen. Außerdem geht es auch nicht darum den Kapitalismus abzuschaffen, sondern es geht vielmehr darum ausländische Kapitalisten durch deutsche Kapitalisten zu ersetzen (wie die Geschichte lehrt). In der nationalsozialistischen Ideologie sollen die 'Herrenmenschen' über die 'Untermenschen' herrschen."

Das Würzburger Bündnis kündigt "Gegenmaßnahmen" für den 1. Mai an.

Nürnberg: Anklage gegen 23-Jährigen nach antisemitisch motivierter Attacke auf zwei Frauen im "Palm Beach" im Juli 2012 (Februar 2013)

Wie wir bereits berichteten, griff ein 23-Jähriger im Juli 2012 im Steiner Freizeitbad "Palm Beach" zwei Frauen an. Die Attacke steigerte sich laut Medienberichten über Beleidigungen bis hin zum Zeigen des Hitler-Grußes sowie einem Reizgas-Angriff. Anlass der mutmaßlich antisemitischen Attacke war offensichtlich ein von einer der Frauen an einer Halskette getragener Davidstern, ein jüdisches Symbol.

Wie die Nürnberger Zeitung (19.2.13) meldete, wurde gegen den oben erwähnten 23-Jährigen nun Anklage wegen gefährlicher Körperverletzung in zwei Fällen erhoben. Die Ermittlungen gegen seinen 31-Jährigen Begleiter, "nach gesicherten Informationen ein der NZ bekannter Mandatsträger der rechtsgerichteten Republikaner und Kandidat für die Bundestagswahl" (NZ), seien mangels Beweisen eingestellt worden.

Nürnberger Zeitung ("Frauen in "Palm Beach" mit Reizgas angegriffen", 19.2.13): hier klicken!

Extrem rechte Tagung des "Schulvereins zur Förderung der Rußlanddeutschen in Ostpreußen e. V." findet nach vielen Jahren nicht mehr im Schlosshotel Pommersfelden statt! Proteste antifaschistischer Bündnisse waren erfolgreich! (Februar 2013)

Die Katze ist endlich aus dem Sack: Nach den uns nun vorliegenden Informationen findet die extrem rechte Tagung des "Schulvereins zur Förderung der Rußlanddeutschen in Ostpreußen e. V." nicht mehr im Schloßhotel Pommersfelden und damit wahrscheinlich auch nicht mehr im sonstigen Pommersfelden statt. Die Wirte des Schlosshotels haben den "Schulverein" in diesem Jahr definitiv nicht mehr eingeladen und sind mittlerweile auch juristisch gegen die zeitweise kursierenden Einladungen dieses Vereins nach Pommersfelden vorgegangen. Warum der rechte Verein die falschen Einladungen in Umlauf brachte, bleibt unklar (Stand 19.2.13).

Damit ist zunächst ein großer Erfolg zu konstatieren. Die öffentlichen Proteste der antifaschistischen Bündnisse in den letzten beiden Jahren und auch die Entwicklung in der Gemeinde (u.a. kritische Saalveranstaltung 2012) haben Früchte getragen. Nach mehr als zehn Jahren findet "einer der wichtigsten Treffpunkte von Neonazis, NPD-Funktionär_innen, extrem rechten Aktivist_innen, Burschenschaftern und Rechtskonservativen in Deutschland" (a.i.d.a.-Archiv München) nicht mehr in Pommersfelden statt.

Wir gehen davon aus, dass die extrem rechte Veranstaltung an einem anderen Ort stattfindet, möglicherweise am ursprünglich vorgesehenen Wochenende im März (22. - 24.3.13).

Zu den Inhalten des ursprünglich kursierenden rechten Einladungs-Flyers schreibt das a.i.d.a.-Archiv München: "Besonders auffällig ist, dass mit der Tagung versucht wird, gleich mehrere Spektren der extremen Rechten in der Bundesrepublik zu bedienen und zusammenzuführen. Dies spiegelt sich auch in der Auswahl der eingeladenen Referenten wieder. Angekündigt sind in diesem Jahr unter anderem der FPÖ-Politiker Hans-Jörg Jenewein (Wien), 'Junge Freiheit'-Autor Franz Uhle-Wettler (Meckenheim), der rechtspopulistische Autor Manfred Kleine-Hartlage (Berlin), Euro-Kritiker und KOPP-Verlags-Autor Wilhelm Hankel (Königswinter) sowie Götz Kubitschek (Schnellroda), Chefredakteur des extrem rechten Theoriemagazins 'Sezession'."

Burgpreppach (Unterfranken): Immobilienpoker wie gehabt? (Februar 2013)

Wie verschiedene Medien meldeten, habe der Eigentümer des ehemaligen Gasthauses "Goldener Löwe" im unterfränkischen Burgpreppach ein angebliches Kaufinteresse aus der rechten Szene signalisiert. Daraufhin habe sich der Bürgermeister für einen Kauf der Immobilie durch die Gemeinde ausgesprochen. Bei den politisch Verantwortlichen sei dieses Vorhaben jedoch umstritten (Neue Presse Coburg online 15.2.13, infranken.de 14.2.13).

Vom gesamten Muster her könnte es sich um die klassische Variante des "Immobilienpokers" unter Einbeziehung tatsächlich oder vermeintlich vorhandener rechter KaufinteressentInnen handeln, um den Kaufpreis zu erhöhen oder um eine Immobilie überhaupt verkaufen zu können. Derartige Vorgänge waren zuletzt z. B. in Warmensteinach und in Postbauer-Heng zu beobachten. Tatsächlicher Immobilienerwerb durch Neonazis und extrem Rechte verläuft meistens im Geheimen (siehe Gastenfelden).

Gastenfelden / Buch am Wald (Mittelfranken): Neue rechte Immobilie (Februar 2013)

Nicht nur ins ländliche Oberfranken zieht es Neonazis und extrem Rechte, sondern auch ins ländliche Mittelfranken. Wie auf linksunten.indymedia.org (14.2.13) zu lesen ist, habe sich der baden-württembergische NPD-Landesgeschäftsführer Alexander Neidlein in Gastenfelden, einem Ortsteil von Buch am Wald, häuslich niedergelassen. Der Umzug sei bereits im Dezember 2011 erfolgt. Ein paar Kilometer entfernt wohnt(e) der Neonazi-Barde und ehemalige Bundespräsidentenkandidat der NPD, Frank Rennicke.

Mittlerweile berichteten auch die Fränkische Landeszeitung (20.2.13) und die Nürnberger Nachrichten (21.2.13).

Ellingen (Mittelfranken): Neonazis beteiligten sich am Faschingsumzug (Februar 2013)

Laut Weißenburger Landkreisbündnis gegen Rechts beteiligten sich drei örtliche Neonazis am Faschingsumzug in Ellingen. Sie seien am Ende des Zuges mit einem Transparent gelaufen und hätten Flyer mit dem Titel "Legt den Kriegstreibern das Handwerk!" und dem Logo "Nationale Sozialisten Deutschland" verteilt. "Unterstützt" werde der Flyer u.a. durch das Freie Netz Süd. Nach einiger Zeit seien die rechten Aktivisten von der Polizei als solche identifiziert und aus dem Umzug entfernt worden.

Die Argumentation des Flyers ist recht geschickt. Zunächst wird allgemein gehaltene Anti-Kriegs-Rhetorik verbreitet. Antisemitische Propaganda wird in die Zeilen gewoben. Beispiele: "Die konfliktschürenden Mächte sind fast immer die gleichen - die USA und Israel, meist Hand in Hand mit ihren europäischen und kanadischen Handlangern" oder "Andererseits verschenkt die BRD-Regierung U-Boote an Israel, mit denen der Zionistenstaat jeden Punkt der Erde mit seinen Atomwaffen bedrohen kann". Es wird eine extrem enge Koalition zwischen den USA und Israel unterstellt - für Neonazis sind die USA ein von Juden gesteuerter Staat - und eine Bedrohung der ganzen Welt durch israelische Atomwaffen behauptet, eine klassisch antisemitische "Argumentation" (12.2.13, ergänzt am 13.2.13).

nordbayern.de ("Ellingen: Neonazis mischen sich unter Faschingsumzug", 14.2.13): hier klicken!, Endstation Rechts Bayern ("Braune Narren in Bayern", 17.2.13): hier klicken!

Weißenburg: Neonazi verfolgte Bündnissprecher mit Auto - Verfahren eingestellt (Februar 2013)

Wie das Weißenburger Landkreisbündnis gegen Rechts mitteilte, wurde das Ermittlungsverfahren gegen einen örtlichen Neonazi wegen "Straßenverkehrsgefährdung" eingestellt. Es stünde Aussage gegen Aussage. Gefährdet hatte der Nazi im übrigen nicht den Straßenverkehr, sondern einen Sprecher des Bündnisses. Am 6. November 2012 habe er den Antifaschisten mit dem Auto nur um wenige Zentimeter verfehlt (12.2.13).

Nürnberg / Griechenland: Turbulenzen in Griechenland wegen Parlamentsvisite fränkischer Neonazis. "Fast 70 Jahre nach dem Abzug der Na­zi-​Besatzungs­trup­pen aus Grie­chen­land trü­ben deut­sche Nazis den Raum des grie­chi­schen Par­la­ments" (Februar 2012)

Nach einem Bericht des Blogs der "Bürgerinnen und Bürger gegen extreme Rechte" vom 11. Februar haben die (angebliche) Gründung einer griechischen Neonazizelle in Nürnberg sowie der "Besuch der bei­den frän­ki­schen Neo­na­zis Matt­hi­as Fi­scher und Se­bas­ti­an Schmaus bei der Par­la­ments­frak­ti­on der 'Gol­de­nen Mor­gen­rö­te'" heftige Turbulenzen in der internationalen Presse hervorgerufen, vor allem in Griechenland. Dort entfache der Neonazi-Besuch aus Deutschland eine erneute Welle der Kritik an der im Parlament vertretenen griechischen militanten Neonazi-Partei.

Schmaus und Fischer hätten auf Fotos unter anderem mit dem Führer der "Goldenen Morgenröte" (Chrisy Avgi), Nikolaos Michaloliakos, in verschiedenen Parlamentsräumlichkeiten in Athen posiert. Die griechische Zeitung "To Vima" schreibe darüber unter anderem: "Fast 70 Jahre nach dem Abzug der Na­zi-​Besatzungs­trup­pen aus Grie­chen­land trü­ben deut­sche Nazis den Raum des grie­chi­schen Par­la­ments. Und sie taten dies auf Ein­la­dung der 'Gol­de­nen Mor­gen­rö­te'".

Seit dem 10. Februar sei zudem die Internetpräsenz der Nürnberger Zelle nicht mehr erreichbar, so der Blog.

Nürnberg: Werden regionale Unterstützerstrukturen im Münchner NSU-Prozess systematisch ausgeblendet? Ehemaliger Redakteur der Nürnberger Nachrichten: "Ich bin entsetzt über die Kehrtwende, die die Anklagebehörde jetzt macht. Bisher wurde uns immer Glauben geschenkt" (Februar 2013)

Wie wir und zahlreiche andere Medien bereits gemeldet haben, wurde eine der Bekenner-DVDs des "Nationalsozialistischen Untergrundes" in Nürnberg persönlich abgegeben bzw. eingeworfen, und zwar bei den Nürnberger Nachrichten. Andrea Röpke und Andreas Speit schreiben in einem Artikel des "Blick nach Rechts" (8.2.13): "Die Anklagebehörde geht inzwischen davon aus, dass allein die Angeschuldigte Zschäpe auf ihrer Flucht sie verteilt hat. Nur sicher ist das nicht."

Resümee des BnR-Artikels: "Ende 2011 hieß es in den BKA-Akten zum 'Asservatenkomplex 15', den 'Nürnberger Nachrichten', noch: 'Eine offizielle Zustellung (zum Beispiel durch die Deutsche Post) wird durch BAO Bosporus mit hoher Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen.' Das hieße im Umkehrschluss: Keine Postzustellung in Nürnberg könnte auf Helfershelfer hindeuten. Zu Neonazis in der Stadt hatte das Terrortrio allerdings früh beste Kontakte. In Nürnberg gab es die meisten Morde des NSU. Doch die Ermittler schließen offensichtlich mögliche vertrauensvolle 'Kameraden' der drei, die Exemplare der Bekenner-Videos zur Weiterverbreitung schon hätten liegen haben können, grundsätzlich aus." Herbert Fuehr, ehemaliger Redakteur der Nürnberger Nachrichten, habe kommentiert: "Ich bin entsetzt über die Kehrtwende, die die Anklagebehörde jetzt macht. Bisher wurde uns immer Glauben geschenkt".

Nürnberg / NSU-Untersuchungsausschuss München: "Es sei definitiv nicht so, dass man bei solchen Morden automatisch nach einem rechtsextremen Hintergrund suche" (Februar 2013)

Bei der jüngsten Sitzung des bayerischen NSU-Untersuchungsausschusses verteidigten die ehemaligen Ermittler weitgehend ihre frühere Vorgehensweise in Sachen NSU-Morde. BeobachterInnen konnten sich wie auf einer Zeitreise fühlen: Da wurden erneut angebliche Hinweise auf damalige Verstrickungen der Mordopfer im kriminellen Milieu vorgetragen, da wurde erneut die völlige Ausblendung rassistischer Tatmotive gerechtfertigt. Dabei hatte bereits die Witwe des Blumenhändlers Enver Simsek, des ersten NSU-Mordopfers in Nürnberg, der Polizei gegenüber diesbezügliche Überlegungen angestellt. Nach ersten ernsthaften polizeilichen Überlegungen in diese Richtung einige Jahre später - sämtliche bisherigen Hypothesen der Polizei in Richtung "Organisierte Kriminalität" usw. hatten ins Leere geführt - lehnte die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth im März 2007 eine vergleichende Fallanalyse zwischen den Morden an Migranten in verschiedenen bundesdeutschen Städten und den Bombenanschlägen in Nordrhein-Westfalen, zum Beispiel in der Keupstraße, ab. Diese vergleichende Fallanalyse hätte beim bisherigen Stand der Dinge zu weiteren relevanten Erkenntnissen führen können.

Immerhin einer der an diesem Tag in München vernommenen Kriminalpolizisten äußerte laut Bayerischer Staatszeitung vom 8. Februar einen Hauch von Selbst- und Behördenkritik: "Wir haben mit enormer Kraft im Trüben gefischt".

Endstation Rechts Bayern ("»Typische Hinweise für Ausländerfeindlichkeit wie Bekennerschreiben fehlten«", 8.2.13): hier klicken!, nordbayern.de ("Nürnberger Polizisten sagen vor NSU-Ausschuss aus", 5.2.13): hier klicken!

Pressath / Oberpfalz: Waffenlager und Hakenkreuze (Februar 2013)

In einer Wohnung im oberpfälzischen Pressath (ca. 100 km von Nürnberg entfernt) fand die Polizei laut nordbayern.de (3.2.13) unter anderem "mehrere Elektroschockgeräte, ein[en] Schlagring mit scharfer Klinge und zahlreiche Patronen einer Kleinkaliberwaffe", daneben "diversen Schmuck, Fahnen und andere Gegenstände mit Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen, wie etwa eine Flagge mit Hakenkreuz". Aufgeflogen war das Ganze, nachdem der mittlerweile inhaftierte Mann seine Mitbewohnerin angegriffen und verletzt, diese dann die Polizei gerufen hatte.

nordbayern.de ("Mann griff Mitbewohnerin tätlich an", 3.2.13): hier klicken!

Amberg: Massive Sachbeschädigungen und Hakenkreuze (Februar 2013)

Laut dem Ostbayern-Kurier (6.2.13) wurden am vorangegangenen Wochenende im Stadtgebiet Amberg an zwei Orten Hakenkreuze und "Schriftzüge" gesprüht sowie zum Teil massive Sachbeschädigungen begangen. So wurden vier Straßenlaternen und ein Radlader beschädigt. Sachschaden: Mehrere 1000 Euro.

Ostbayern-Kurier ("Hakenkreuze und Vandalismus", 6.2.13): hier klicken!

Nürnberg: "Fünf NSU-Morde in Bayern - Und alles bleibt wie es ist?": Erfolgreiche Tagung der Nordbayerischen Bündnisse gegen Rechts am 2. Februar in Nürnberg (Februar 2013)

Die Nordbayerischen Bündnisse gegen Rechts haben in einer gemeinschaftlichen Anstrengung eine umfassende Tagung zur bisherigen "Aufarbeitung" der NSU-Morde in Bayern gestemmt.

Auf dem Podium und im Publikum wurde über viele Fragen diskutiert, darunter auch über Resultate sowie Funktion der bisherigen Arbeit der NSU-Untersuchungsausschüsse. Mehrere ReferentInnen berichteten aus den Ausschüssen in Bayern, Thüringen, Sachsen sowie aus dem Untersuchungsausschuss des Bundes. Dabei wurde deutlich, dass sich zahlreiche staatliche Organe gegen eine umfassende Aufklärung stemmen. Die berichteten Geheimhaltungsvorschriften, Aussage-Einschränkungen, Aktenschwärzungen sowie Fehleinschätzungen und/oder bewussten Falsch-Einschätzungen der Behörden lassen einige KritikerInnen vom Scheitern der "Aufarbeitung" sprechen. Der Kampf um die Akten und die Wahrheit, der in den Untersuchungsausschüssen weiter geführt werden wird, lässt andererseits auf weitere Ergebnisse hoffen. Insgesamt arbeitet sich die Seite der Aufklärung jedoch an einer Mauer des Schweigens ab. Ursprünglich war dieses Verhalten in einer rassistischen Verkehrung der Tatsachen den Angehörigen der NSU-Opfer vorgeworfen worden, so Opferanwalt Yavuz Narin.

Dass die Verfassungsschutzbehörden wegen ihres kompletten Versagens, wegen ihrer teilweisen Förderung von Neonazis ("V-Leute") sowie wegen ihres kompletten Unwillens, Neonazis und extreme Rechte effektiv zu bekämpfen, abgeschafft gehören, war unbestritten. Umstritten war jedoch die Frage, ob sie "in ihrer jetzigen Form" abzuschaffen seien oder generell. Die auf der Tagung verabschiedete Resolution gab insofern einen Minimalkonsens wieder. Befürchtet wurde allgemein, dass das Thema NSU-Morde nach und nach aus dem öffentlichen Diskurs verschwinden wird und die Behörden weiter daran basteln werden, den "präventiven Sicherheitsstaat" auszubauen, der sich dann eher gegen linke und demokratische Initiativen wendet. "Reformen" wie eine "Verbesserung" der Zusammenarbeit zwischen Verfassungsschutz und Polizei oder die Schaffung neuer "Mega-Behörden", die sich als Konsequenz der NSU-Morde gebärden, verdienen jedenfalls den entschiedenen Widerspruch kritischer Initiativen gegen Rechts.

Resolution der Tagung "Fünf NSU-Morde in Bayern - Und alles bleibt wie es ist?": hier klicken!

Eine Video-Zusammenschau der Tagung wird erstellt werden, einzelne interessante Texte werden wir noch veröffentlichen.

Junge Welt ("»Der Verfassungsschutz ist gefährlich«", 5.2.13): hier klicken!, BR Online Zündfunk ("'Neonazis treten in letzter Zeit noch aggressiver auf'", 4.2.13): hier klicken!, BR Online ("Vorwürfe gegen Staatsanwaltschaft Nürnberg", 4.2.13): hier klicken!, NSU Watchblog von apabiz ("Erfolgreiche Tagung zum NSU in Nürnberg", 3.2.13): hier klicken!, Endstation Rechts Bayern ("„Der Untersuchungsausschuss wird in Bayern nicht viel verändern können…“", 3.2.13): hier klicken!, BR Online ("Schmerzhafte Aufarbeitung", 2.2.13): hier klicken!

Ausführlich berichtet wurde auch in den Printausgaben der Nürnberger Nachrichten und der Nürnberger Zeitung vom 4. Februar 2013.

Nürnberg: Griechische und bayerische Neonazis Hand in Hand? Griechische Gemeinde Nürnbergs verurteilt "einstimmig und kategorisch" die Gründung eines Sitzes der neonazistischen "Goldenen Morgenröte" in Nürnberg (Februar 2013)

Wie Spiegel Online (3.2.13) meldete, hätten die Neonazis der "Goldenen Morgenröte" bereits im letzten Jahr begonnen, "eine Parteizelle in Nürnberg aufzubauen. Nun fand dort die erste Tagung von Chrysi-Avgi-Aktivisten statt." Angeblich gebe es bereits eine enge Zusammenarbeit mit bayerischen Neonazis. Die Süddeutsche Zeitung berichtete kurz darauf in ihrer Online-Ausgabe (3.2.13): "Bayerische Verfassungsschützer bestätigen gegenseitige Besuche und Treffen auf einschlägigen Veranstaltungen im europäischen Ausland."

Die Frankfurter Rundschau (8.2.13) schrieb: "Zentrale Figuren auf deutscher Seite seien Matthias Fischer und Sebastian Schmaus. Fischer führt das Freie Netz Süd, das größte neonazistische Netzwerk Bayerns, dem 20 Kameradschaften angehören sollen. Er saß unter anderem wegen Volksverhetzung längere Zeit in Haft. Schmaus kommt von der Bürgerinitiative Ausländerstopp Nürnberg. Im November 2012 habe sich eine Gruppe der Goldenen Morgenröte in der Region Nürnberg/Fürth aufgehalten und dort mit fränkischen Rechtsextremen getroffen, so der Verfassungsschutz. Erst am vorigen Mittwoch habe das Freie Netz Süd dann Fotos online gestellt, die eigene Aktivisten mit dem Vorsitzenden der Goldenen Morgenröte, Nikolaos Michaloliakos, im griechischen Parlament zeigten. Es gebe überdies noch weitere Verbindungen der griechischen zu bayerischen Neonazis, die man aber derzeit nicht öffentlich machen könne, hieß es in München weiter. In deren Zentrum stehe Fischer."

Mittlerweile gibt es eine klare und eindeutige Reaktion der Griechischen Gemeinde Nürnbergs. Die Aktivitäten der griechischen Neonazis werden schärfstens verurteilt: "Rassistische Parolen, intolerante Botschaften und das Schüren von Fremdenfeindlichkeit, Spaltung und Ängsten haben keinen Platz in der Griechischen Gemeinde."

Erklärung der Griechischen Gemeinde Nürnberg e.V. vom 30. Januar 2013: hier klicken!

Frankfurter Rundschau ("Die Achse Athen-Nürnberg", 8.2.13): hier klicken!, nordbayern.de ("Nürnbergs Griechen wollen keine Kontakte zu Faschisten", 5.2.13): hier klicken!, Nürnberger Nachrichten ("Neonazi-Partei „Chrysi Avgi“ beunruhigt die Gemeinde", 5.2.13): hier klicken!, derStandard.at ("Griechische Neonazi-Partei gründet Filiale in Nürnberg", 4.2.13): hier klicken!, Deutsch-Türkische Nachrichten ("Rechtsradikale Griechen: Chrysi Avgi nistet sich in Nürnberg ein", 4.2.13): hier klicken!, Junge Welt zu einem neofaschistischen Aufmarsch am 2. Februar in Athen ("Rechtes Heldengedenken", 4.2.13): hier klicken!, Endstation Rechts Bayern ("Griechische Nazipartei in Nürnberg aktiv", 4.2.13): hier klicken!, Neues Deutschland ("Griechische Nazis: Kontakte nach Bayern", 3.2.13): hier klicken!, Spiegel Online ("Die rechtsextreme griechische Partei 'Chrysi Avgi' knüpft Kontakte zu Neonazis in Bayern", 3.2.13): hier klicken!, Süddeutsche Zeitung Online ("Griechische Nazis in Bayern aktiv", 3.2.13): hier klicken!

Forchheim: The making of... racism. Geschäftsleute agitieren gegen Flüchtlinge (Februar 2013)

Dankenswerterweise berichteten die Nordbayerischen Nachrichten (31.1.13) von einer Versammlung Forchheimer Geschäftsleute. In einem Gebäude in der Bamberger Straße sollen demnächst vierzehn Flüchtlinge untergebracht werden. Stimmen aus der Runde der versammelten Geschäftsleute, darunter ein Inhaber eines Copy-Shops, ein Brauerei-Chef, eine Kneipenpächterin, ein Betreiber eines Uhrengeschäfts, ein Schuster (alle Zitate aus dem NN-Text):

* "Deutschland behandele wegen seiner Vergangenheit die Asylbewerber so gut, 'doch die Schulden sind abgetragen'"
* "Wo ein Asylbewerberheim stehe, das sei nicht die beste Gegend – das würden selbst die Kunden denken"
* "Die Grundstückspreise würden mit dem Einzug der Asylbewerber in den Keller rauschen"
* "In Forchheim fehlen die Wohnungen, aber für Asylbewerber ist gleich ein ganzes Haus da"


"Gegen die Menschen selbst, da sind sich alle einig, habe man aber nichts", wird gegenüber der Presse wenig glaubhaft versichert.

Nordbayerische Nachrichten ("Angst vor einer Handvoll Asylbewerber", 31.1.13): hier klicken!