Würzburg / Gemünden: Haftstrafe für Querdenker wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr und Nötigung (Februar 2025)
Wie die Süddeutsche Zeitung (26.2.25, Printausgabe) schrieb, wurde ein 40-jähriger Mann vor dem Landgericht Würzburg zu einer Haftstrafe von einem Jahr und vier Monaten verurteilt, weil er im Januar 2021 dazu beigetragen hatte, einen ICE in Unterfranken zur Schnellbremsung zu zwingen. Eine mutmaßliche Komplizin wurde mangels Beweisen freigesprochen. Die Urteile sind noch nicht rechtskräftig.
Der 40-Jährige und unbekannte Mittäter waren in der Querdenkerszene aktiv und spannten am 6. Januar 2021 an Holzlatten befestigte Plakate über die Bahnstrecke. Darauf zu lesen waren Parolen wie "Diesmal Fake" oder "Achtung Gleisbruch 2km" (wir berichteten mehrfach).
Laut taz.de vom 25. April 2021 (hier klicken!) hatte sich der verurteilte 40-Jährige noch im Mai 2020 auf einer Demo als besorgter Familienvater präsentiert. Im März 2021 äußerte er sich JournalistInnen gegenüber in Reichsbürger-Manier. Über weitere deutlich rechtsgerichtete Äußerungen des Mannes informiert der verlinkte taz.de-Artikel.
Hintergrund: Am Tag der Attacke auf den ICE, am 6. Januar 2021, wurde in zahlreichen Querdenker-Foren für Autobahnblockaden mobilisiert, die kurzzeitig auch in der Region Nürnberg / Fürth stattfanden.
(26.2.25)
Nürnberg und Region: Ein kleiner Überblick über die rechten Wahlergebnisse der Bundestagswahlen 2025 (Februar 2025)
- ergänzt -
In der Bundesrepublik wählten 20,8% die extrem rechte AfD, in Bayern 19%. Während in Mittelfranken unterdurchschnittlich AfD gewählt wurde (17,7%), lag der entsprechende Prozentsatz in Oberfranken (21,8%) über den oben genannten Durchschnittswerten. AfD-Hochburg in Bayern ist weiterhin der Regierungsbezirk Niederbayern (25,8%).
In den einzelnen Wahlkreisen schwankten die mittelfränkischen AfD-Ergebnisse zwischen 12,1% (Nürnberg-Nord) und Ansbach (21,5%), in Oberfranken zwischen 19,3% (Bamberg) und 24,3% (Hof).
AfD-"Spitzenergebnisse" aus einzelnen Orten: Dentlein am Forst 36,8%, Diebach 30,0% (beide Lkr. Ansbach), Obertrubach 26,3%, Gößweinstein 25,9% (beide Lkr. Forchheim), Burgwindheim 31,2%, Lisberg 31,5% (beide Lkr. Bamberg).
Zu den Nürnberger Ergebnissen: Die AfD-Zugewinne bei den Männern waren, verglichen mit der Bundestagswahl 2021, wesentlich ausgeprägter als bei den Frauen. 16.6% (10,1% 2021) der Männer wählten in repräsentativen Wahlbezirken die AfD, aber nur 10,2% (7,0% 2021) der Frauen. Die AfD erzielte in 17 Wahlbezirken Ergebnisse über 20 %. Spitzenreiter: Langwasser Südwest (27,4 %), Langwasser Nordwest (28 %) sowie Beuthener Str./Altenfurt Nord/Langwasser Südost (28,3 %). Langwasser als Hochburg der extremen Rechten in Nürnberg: Keine neue Erkenntnis. Einstellige Ergebnisse erhielt die AfD in zehn Wahlbezirken, darunter Bielingplatz (8,6 %) und St. Johannis (8 %). Sonstige rechte Parteien wie etwa Bündnis Deutschland (0,1%) oder dieBasis (0,3%) blieben jeweils deutlich unter einem Prozent.
Quellen: "Nachtheft" des Amtes für Stadtforschung und Statistik für Nürnberg und Fürth zur Bundestagswahl 2025; https://www.bundestagswahl2025.bayern.de, https://datenwahlen.nuernberg.de/bt2025/nbg/index.html, Nürnberger Nachrichten Printausgabe 25.2.25
(24.2.25, ergänzt 25.2.25)
Nürnberg: 200 am Wahlabend gegen den Rechtsrutsch auf der Straße (Februar 2025)
Am Wahlabend waren auf Initiative des Nürnberger Bündnis Nazistopp in der Spitze 200 Menschen auf der Straße, um gegen den Rechtsrutsch zu protestieren. Anschließend wurde im Soft Spot gefeiert.
 
Nürnberg, 23.2.25: Kundgebung und Demo am Wahlabend (Fotos: Nürnberger Bündnis Nazistopp)
Unsere Demoreden:
Erste Rede
Zweite Rede
Dritte Rede
(23.2.25, ergänzt 25.2.25)
Nürnberg: Hitlergruß in der Südstadt (Februar 2025)
Laut nn.de (23.2.25) zeigte ein 37-Jähriger in der Nürnberger Südstadt den Hitlergruß. Er war maskiert aufgetreten.
nn.de ("37-Jähriger nach Hitlergruß festgenommen", 23.2.25): hier klicken!
Nürnberg, 23.Februar: "Rechtsrutsch und trotzdem da - Wahlparty der Antifa" / Demo ab Kornmarkt und anschließend Wahlparty des Nürnberger Bündnis Nazistopp im Soft Spot, Künstlerhaus (Februar 2025)
- mehrfach aktualisiert -
Die Wahl wird Scheiße? Ja! Wir lassen uns entmutigen? Nein!
Wir stehen zusammen, wir feiern zusammen, wir bauen eine bessere Welt! Kommt alle zur Kundgebung mit Demo zur Wahlparty des Nürnberger Bündnis Nazistopp im Soft Spot, Künstlerhaus (Königstraße 93, Nürnberg). Start ist am 23. September um 19 Uhr am Kornmarkt in Nürnberg!
Achtung: Die Wahlparty im Soft Spot endet spätestens um 24 Uhr! Und, vielleicht auch noch wichtig: In den Soft Spot passen "nur" maximal etwa 190 Leute. Bitte akzeptiert, wenn der Laden voll ist und niemand mehr eingelassen wird! Hier noch ein Tipp: Am Wahlabend kann man zum Beispiel auch die Desi besuchen ("Public Screaming", ab 18 Uhr)
Download unseres Wahlzettels für die Wahlparty: hier klicken!
Wir bedanken uns beim Musikverein für die Kooperation!
(Stand 23.2.25)
nn.de ("Nürnberger Bündnis Nazistopp organisiert Wahlparty und Demo", 19.2.25): hier klicken!
Fürth: Nationalistische Schmierereien vor mehreren Wahllokalen (Februar 2025)
Laut Presseberichten und uns zugegangenen Informationen (23.2.25) wurden vor mehreren Fürther Wahllokalen nationalistische Schmierereien gesichtet. Auf zwei uns vorliegenden Fotos sieht man die Parole "Dem deutschen Volk" und die Deutschlandfahne (schwarz-rot-gold). Im aktuellen Kontext ist dies als völkische Propagandaaktion zu betrachten: Die Leute sollen gefälligst "deutsch" wählen, also AfD oder was auch immer. So ganz traut man dem eigenen "Volk" offensichtlich doch nicht...
nn.de ("'Dem deutschen Volk'-Parolen wurden vor mehrere Fürther Wahllokale gesprüht", 23.2.25): hier klicken!
Nürnberg / München: Instrumentalisierung des Gedenkens an Anschlagsopfer durch AfD / "Unsere Show haben wir gehabt" (Februar 2025)
Wie nn.de (19.2.25) schrieb, instrumentalisierten AfD-Politiker das Gedenken an die jüngsten Münchner Anschlagsopfer. Genauer: Sie versuchten, das Gedenken zu instrumentalisieren. Die Familie der Opfer hatte im Vorfeld gefordert, Derartiges zu unterlassen. Am Gedenkort setzten das die Trauernden durch, die durch eine Menschenkette um die Stätte einigen AfD-Provokateuren, darunter der Nürnberger MdL Matthias Vogler, den Zugang verwehrten. Ein Video, so nn.de, habe die Diskussionen der Rechten erfasst und so dokumentiert, dass es der AfD-Gruppe hauptsächlich um Provokation ging. Es fielen Äußerungen wie "Unsere Show haben wir gehabt" oder "Richtig, das können wir gut verwerten".
(20.2.25)
Nordbayern, ab 8. Februar: Wieviele Menschen waren auf der Straße und demonstrierten gegen rechts? / Ein Kurzüberblick, natürlich nicht vollständig (Teil 2) (Februar 2025)
- Greding, 7.2.25: 220
- Gräfenberg, 7.2.25: 100
- Bamberg, 8.2.25: 2000
- Burgbernheim, 8.2.25: über 200
- Erlangen, 8.2.25: 250
- Forchheim, 8.2.25: 500
- Fürth, 8.2.25: mehr als 5000
- Hof, 8.2.25: 450
- Nürnberg, 8.2.25 (Protest gegen CSU-Parteitag): 120
- Nürnberg, 8.2.25 (Nazistopp): 600
- Nürnberg, 8.2.25 (Allianz): 25000
- Rothenburg ob der Tauber, 8.2.25: 120
- Neumarkt, 9.2.25: 500
- Nürnberg, 9.2.25: 300
- Roßtal, 9.2.25: 200
- Treuchtlingen, 9.2.25: 350
- Kulmbach, 10.2.25: 350
- Nürnberg, 10.2.25: 300
- Pegnitz, 10.2.25: 500
- Schwandorf, 12.2.25: 500
- Amberg, 14.2.25: 200
- Bamberg, 14.2.25: 3000
- Bayreuth, 14.2.25: 650
- Coburg, 14.2.25: 230
- Erlangen, 14.2.25: 300
- Forchheim, 14.2.25: 450
- Altdorf, 15.2.25: 200
- Coburg, 15.2.25: 1000
- Erlangen, 15.2.25: 350
- Nürnberg, 15.2.25 (CSD): 1000
- Nürnberg, 15.2.25 (gegen AfD-Infostand): 20
- Hilpoltstein, 16.2.25: 350
- Nürnberg, 16.2.25 (Palmplatz): 200
- Nürnberg, 17.3.25 (gegen TM): mindestens 350
- Zirndorf, 18.2.25: 250
- Nürnberg, 19.2.25: 1200
- Regensburg, 19.2.25: 200
- Weiden, 19.2.25: 700
- Gunzenhausen, 21.2.25: 350
- Aschaffenburg, 22.2.25: 1000
- Erlangen, 22.2.25: 600
- Fürth, 22.2.25: 100
- Lauf, 22.2.25: 150
Besonderheiten:
- Greding, 7.2.25: Durch verschiedene Manipulationen wurden offenbar GegendemonstrantInnen vom AfD-Veranstaltungsort "Hippodrom" und von der Zufahrtsstraße ferngehalten (wir haben separat berichtet). Zeitweise gab es eine kleine Sitzblockade auf dem Zufahrtsweg zur rechten Halle. Nach uns zugegangenen Berichten wurden AktivistInnen bei einer genehmigten Strassenkreide-Malaktion vor dem Hippodrom körperlich angegriffen.
- In Erlangen wurde am 8.2.25 - wie in Nürnberg - gegen einen AfD-Infostand protestiert.
- In Nürnberg wurde am 10. Februar gegen eine Demonstration des extrem rechten "Team Menschenrechte" protestiert.
- In Schwandorf wurde am 12. Februar gegen eine Wahlkampfveranstaltung der AfD demonstriert.
- In Nürnberg blockierten am 17. Februar GegendemonstrantInnen mehrfach die Route des rechten "Team Menschenrechte".
- In Zirndorf wurde am 18. Februar gegen eine AfD-Wahlkampfveranstaltung protestiert.
- In Erlangen wurde am 22. Februar u.a. gegen einen AfD-Infostand demonstriert.
- In Aschaffenburg protestierten am 22. Februar 1000 AntifaschistInnen gegen eine rechte Demo
(Quellen: Mitteilungen der Bündnisse, eigene Recherchen; nordbayern.de, nn.de 7.2.25; nordbayern.de, nn.de, infranken.de, fraenkischertag.de, br.de, Facebook SPD Bad Windsheim 8.2.25, mittelbayerische.de, nn.de 9.2.25, nn.de, kurier.de, fraenkischertag.de 10.2.25, Süddeutsche Zeitung, nn.de, infranken.de, kurier.de, onetz.de, np-coburg 14.2.25, nn.de, np-coburg 15.2.25, donaukurier.de 17.2.25, nn.de 18.2.25, mittelbayerische.de 19.2.25, onetz.de 20.2.25, primavera24.de, nn.de 22.2.25)
Schwabach: Hakenkreuze und "rechte Parolen" an Bushaltestelle / Nachtrag: Name eines extrem rechten Rap-Labels auf Kleidung eines Bundeswehrreservisten (Februar 2025)
Laut nn.de (17.2.25) wurde eine Bushaltestelle im Schwabacher Stadtteil Limbach mit Hakenkreuzen und "rechten Parolen" beschmiert.
Nachtrag: Wie nn.de (7.2.25) schrieb, fiel einem Reporter der Name eines extrem rechten Rap-Labels namens "NDS - Neuer Deutscher Standard" auf der Kleidung eines Bundeswehrreservisten auf, der an einer Ehrungsfeier seines Verbandes teilnahm. Die Produkte der Label-"KünstlerInnen" transportieren teilweise lupenreine Neonazi-Ideologie, wie z.B. in folgender Textzeile: "Damals wie heute, Europa erwache! Für Heimat und Volk griff der Opa zur Waffe". Besagter Reservist weiß laut Artikel angeblich von nichts (haha).
nn.de ("Hakenkreuz an Schwabacher Bushaltestelle entdeckt: Kriminalpolizei ermittelt", 17.2.25): hier klicken!
Landkreis Nürnberger Land / Schwaig: Durchsagen eines S-Bahn-Fahrers mit rechten Parolen / "... und erfreuen Sie sich am blauen Himmel" / "Deutschland braucht endlich wieder klare Regeln" (Februar 2025)
Laut nn.de (10.2.25) soll im Vorfeld der Nürnberger Anti-Rechts-Demos am vergangenen Samstag ein S-Bahn-Fahrer "Reisende als linksextrem diffamiert und Partei für die AfD ergriffen haben". Nach einem Problem mit den Türen und einer entsprechenden Durchsage habe der Lokführer geäußert: "Deutschland braucht endlich wieder klare Regeln". Bei der Einfahrt in den Hauptbahnhof habe er gesagt: "(...) und erfreuen Sie sich am blauen Himmel" (blau ist die Parteifarbe der AfD). Und bei einem Stopp am Bahnhof Laufamholz habe er zu einer Person am Bahnsteig unter anderem gesagt: "Da habe ich wohl einen ganzen Zug voller Linksextremer" (der Zug war total überfüllt).
nn.de, leider Bezahlschranke ("Vor Demonstration in Nürnberg: AfD-Sprüche vom Lokführer in der S-Bahn?", 10.2.25): hier klicken!
Neustadt (Lkr. Coburg): Hitlergruß von Mokick aus (Februar 2025)
Laut np-coburg.de (12.2.25) wurde eine 28-Jährige in Neustadt (Lkr. Coburg) von einem Mokick aus beleidigt und anschließend mit dem Hitlergruß "gegrüßt".
np-coburg.de ("Hitlergruß und Beleidigung auf offener Straße", 12.2.25): hier klicken!
Fürth: Freie-Wähler-Stadträtin Heidi Lau wegen Volksverhetzung verurteilt (Februar 2025)
Laut verschiedenen Medienberichten (11.2.25) wurde die Fürther Stadträtin Heidi Lau (Freie Wähler) zu einer Geldstrafe von 110 Tagessätzen wegen Volksverhetzung verurteilt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Lau soll durch einen auf ihrem Facebook-Profil geteilten Post Muslime pauschal verunglimpft und zu aggressiver Feindschaft gegen diese aufgestachelt haben.
Wir berichteten im Mai 2020 unter anderem: "Wie nordbayern.de (13.5.20) schrieb, nimmt die Kritik an der Fürther FW-Stadträtin Heidi Lau wegen ihrer rechtspopulistischen Äußerungen zu. Selbst die CSU lehne nun jede Zusammenarbeit mit der 'nach rechts abdriftenden Freien-Wähler-Stadträtin Heidi Lau ab'. Der CSU-Fraktionsvorsitzende Ammon kritisiert, dass sich Lau auf Facebook 'gezielt und pauschalisiert gegen islamische Mitbürgerinnen und Mitbürger' äußere".
nordbayern.de ("Freie-Wähler-Politikerin vor Gericht: Fürther Stadträtin wegen Volksverhetzung verurteilt", 11.2.25): hier klicken!, br.de ("Fürther Stadträtin wegen Volksverhetzung verurteilt", 11.2.25): hier klicken!
Burgthann: Hakenkreuz gesprüht (Februar 2025)
Laut n-land.de (10.2.25) wurden in Burgthann in letzter Zeit mehrere Hakenkreuze gesprüht, unter anderem auf das Garagentor eines Anwesens.
n-land.de ("Hakenkreuz-Graffiti in Burgthann: Kripo ermittelt", 10.2.25): hier klicken!
Nürnberg, 8. Februar: 600 protestierten energisch gegen die AfD! / Gewalttätiger AfD-Fan rief "Sieg Heil" und schlug am Rande unserer Kundgebung zu (Februar 2025)
- ergänzt -
Am 8. Februar protestierten auf dem Nürnberger Ludwigsplatz in der Spitze 600 Menschen recht energisch und lautstark gegen den dortigen Infostand der AfD. Unsere Aktion "Süßes statt Saures" kam recht gut an, so dass wir zahlreiche blaue Flyer in unserer Mülltonne entsorgen und die eifrigen LieferantInnen mit Süßigkeiten belohnen konnten. Unsere Popcornmaschine (Premiere!) war im Dauerbetrieb und hat zum Glück durchgehalten.
 
Nürnberg, 8.2.25: Am Ludwigsplatz gegen den AfD-Infostand / Wer bei uns AfD-Flyer ablieferte, wurde mit Süßem belohnt (Fotos: Nürnberger Bündnis Nazistopp)
Der AfD-Stand war zeitweise arg bedrängt und wurde von einer Polizeikette umringt. Zwei notorisch aggressive Provokateure vom extrem rechten "Team Menschenrechte" wurden durch die Polizei von unserem Pavillon entfernt. Nach Beendigung unserer Kundgebung kurz vor der Allianz-Veranstaltung auf dem Kornmarkt meldeten AntifaschistInnen eine Spontankundgebung gegenüber dem AfD-Stand an und sorgten noch länger für Gegenprotest.
Ergänzung: Laut nordbayern.de (9.2.25) rief ein 61-Jähriger am Rande unserer Anti-AfD-Kundgebung "Sieg Heil" und zeigte mit "Fickt euch"-Geste in Richtung DemonstrantInnen. Als ein Passant den 61-Jährigen festhielt, um ihn zur Polizei zu bringen, schlug der 29-Jährige Sohn des "Sieg Heil"-Rufers dem Passanten ins Gesicht. Letzterer musste im Krankenhaus ärztlich versorgt werden.
(8.2.25, ergänzt 9.2.25)
nordbayern.de ("'Nazis raus'-Ruf provozierte ihn: Mann in Nürnberg rief 'Sieg Heil' in Richtung Demo", 9.2.25): hier klicken!
Hirschaid: Hakenkreuz in Tür eines Autos geritzt (Februar 2025)
Wie infranken.de (6.2.25) schrieb, wurde im oberfränkischen Hirschaid in die Tür eines geparkten Autos ein Hakenkreuz geritzt.
infranken.de ("Vandalismus im Kreis Bamberg: Hakenkreuz in Auto geritzt - Polizei sucht Zeugen", 6.2.25): hier klicken!
Greding: Obrigkeitsstaatliche Verhinderung von Protest gegen die AfD in Sicht- und Hörweite? (Februar 2025)
Seltsame und bedenkliche Vorgänge im mittelfränkischen Greding, berichtet von donaukurier.de (6.2.25). Erstens: Der Vermieter des AfD-Dauerdomizils in Greding, des "Hippodrom", kaufte von der Stadt Greding ein Grundstück an der Industriestraße. Diese Straße führt zur Veranstaltungshalle und war in der Vergangenheit häufiger Ort von antifaschistischen Gegenveranstaltungen. Zweitens: Der "Hippodrom"-Vermieter stellte das erwähnte Grundstück der AfD zur Verfügung, die der Stadt Greding anlässlich des Wahlkampfauftritts von AfD-Chefin Weidel sogleich einen dort befindlichen Infostand anzeigte (den die Stadt genehmigte). Drittens: Der etwa 300 Meter (!) von der Halle entfernte Infostand diente nun Landratsamt und Polizei dazu, eine angezeigte Gegenkundgebung aus der kompletten Industriestraße zu verbannen, und das heißt, die AfD weitgehend vor dem AfD-Gegenprotest zu schützen.
Wer schon mal in Greding gegen die AfD demonstriert hat und die örtlichen Verhältnisse kennt, ahnt, worauf dieses behördliche Vorgehen hinauslaufen kann: Auf den Versuch, relevanten Gegenprotest zu verhindern. Die in Richtung Faschismus marschierende AfD hat ein ruhiges Hinterland. Arbeiten hier die staatlichen Behörden der AfD zu? Ungewollt oder sogar bewusst? Warum hat die Stadt Greding dem "Hippodrom"-Besitzer das Grundstück verkauft? Ohne Hintergedanken oder um den Gegenprotest fernzuhalten? Viele Fragen...
donaukurier.de ("'Wir sind die Brandmauer': Doch noch Mahnwache wegen Besuch von Alice Weidel in Greding angekündigt", 6.2.25): hier klicken!
Nürnberg, 8. Februar: 25000 bei Großkundgebung gegen rechts auf dem Kornmarkt (Februar 2025)

Nürnberg, 8.2.25: Allianz-Kundgebung auf dem Kornmarkt (Foto: Nürnberger Bündnis Nazistopp)
(8.2.25)
sueddeutsche.de ("'Eine Mehrheit steht auf dem Boden der Demokratie'", 9.2.25): hier klicken!
Nürnberg, 8. Februar: Protestaktion gegen einen AfD-Infostand / "Süßes statt Saures" (Januar / Februar 2025)
Am 8. Februar veranstaltet das Nürnberger Bündnis Nazistopp ab 14 Uhr eine Protestaktion gegen einen Infostand der AfD Nähe Ludwigsplatz.
Welche Süßigkeiten im Austausch gegen AfD-"Infomaterial" angeboten werden, verraten wir euch im Vorfeld nicht. Bitte selber austesten! Die von euch angelieferten Propagandazettel entsorgen wir jedenfalls fachgerecht vor Ort!
(Stand 4.2.25)
nordbayern.de ("Politisch aufgeladener Samstag: Merz und Söder in Nürnberg - zahlreiche Proteste angemeldet", 6.2.25): hier klicken!
Nordbayern, 29. Januar bis 5. Februar: Wieviele Menschen waren auf der Straße und demonstrierten gegen rechts? / Ein Kurzüberblick, natürlich nicht vollständig (Teil 1) (Januar / Februar 2025)
- Erlangen, 29.1.25: 200
- Fürth, 29.1.25: 200
- Aschaffenburg, 30.1.25: 150
- Bamberg, 30.1.25: 2000
- Bayreuth, 30.1.25: 250
- Kulmbach, 30.1.25: 2000
- Nürnberg, 30.1.25: 5000
- Fürth, 31.1.25: 1000
- Pödeldorf, 31.1.25: "Hunderte"
- Ansbach, 1.2.25: 2000
- Bayreuth, 1.2.25, Ehrenhof: 1000
- Erlangen, 1.2.25, Rathausplatz 400 und Hugenottenplatz: 600 (Antifa-Café Erlangen zählte zusammen 1300)
- Hersbruck, 1.2.25, Oberer Markt: 200
- Hersbruck, 1.2.25, Nürnberger Str.: etwa 150
- Kleingesee, 1.2.25: 200
- Markt Erlbach, 1.2.25: 300
- Dinkelsbühl, 2.2.25: 400
- Greding, 2.2.25: 150
- Nürnberg, 2.2.25 (GJ): 1000
- Nürnberg, 2.2.25 (Lichterkette): 1000
- Regensburg, 2.2.25: 20000
- Bischofsgrün, 3.2.25: 500
- Nürnberg, 3.2.25: (alle Demos zusammen) 1000
- Lenkersheim, 5.2.25: 75
Besonderheiten:
- In Bamberg wurde am 30. Januar das CSU-Büro zeitweise blockiert.
- In Pödeldorf wurde am 31. Januar gegen den AfD-Neujahrsstammtisch protestiert.
- In Erlangen wurde am 1. Februar zunächst gegen den Neujahrsempfang der CSU und den Auftritt von Jens Spahn demonstriert, später gegen einen AfD-Infostand
- In Hersbruck wurde am 1. Februar ab 15.30 Uhr gegen den Neujahrsempfang der CSU mit Gast Alexander Dobrint demonstriert. Gegendemo wurde von CSUlern als "Faschisten und Bekloppte" beschimpft
- In Ansbach pöbelte am 1. Februar ein Mann in Rockerkleidung hinter der Bühne, dass man "alle Teilnehmer früher oder später erwischen und abstechen würde". Ein Podiumsredner daraufhin: "Verpiss dich!".
- In Kleingesee (Kundgebung 1. Februar) gibt es wohl Pläne der AfD, das Gebäude ("Zum alten Deutschen") zu kaufen.
- In Bischofsgrün wurde am 3. Februar gegen einen Wahlkampfauftritt von AfD-Chef Chrupalla protestiert.
- In Nürnberg wurde am 3. Februar gegen das rechte "Team Menschenrechte" demonstriert (AAB, Omas, Linkspartei).
- In Lenkersheim fand am 5. Februar die AfD-Veranstaltung nicht im Gasthaus "Grüner Baum" statt, wie ursprünglich vorgesehen, sondern im Freien als "Gegendemonstration" (mit 35 Rechten) zur Gegendemonstration des Bündnisses gegen rechts im Landkreis Neustadt/Aisch - Bad Windsheim. Die Wirte haben das Gasthaus später als sonst geöffnet, so dass die AfD draußen blieb!
(Quellen: Mitteilungen der Bündnisse, eigene Recherchen; fraenkischertag.de, kurier.de 30.1.25, radio-bamberg.de, sueddeutsche.de, bayreuther-tagblatt.de, main-echo.de, fraenkischertag.de 31.1.25, nn.de, kurier.de, mainwelle.de, flz.de 1.2.25, mittelbayerische.de, br.de, nordbayern.de, nn.de 2.2.25, mainwelle.de 3.2.25)
Nürnberg / Wilhelmshaven: Immunität von AfD-MdB Martin Sichert aufgehoben (Februar 2025)
Wie nn.de (1.2.25) schrieb, hat der Bundestag die Immunität des AfD-MdB Martin Sichert aufgehoben, so dass die Justiz gegen ihn ermitteln kann. In einem kurzen Videoclip habe er eine 14-Jährige abgebildet, deren Eltern den Mann nun wegen der Verletzung von Persönlichkeitsrechten angezeigt haben. Laut Sichert gehörte das Mädchen einer "Migranten-Gang" (Sichert) an und habe ein "deutsches Mädchen" verprügelt. Sichert sehe sich als verfolgte Unschuld.
Martin Sichert war lange Zeit in der Region einschlägig aktiv und fungierte zeitweise als Landeschef der bayerischen AfD. Bei der kommenden Bundestagswahl bewirbt er sich im Wahlkreis Friesland-Wilhelmshaven-Wittmund.
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