*** Nürnberg, 9.6.23 (Freitag), Scharrerstraße: Gedenkkundgebung für İsmail Yaşar, NSU-Mordopfer (Initiative Das Schweigen Durchbrechen)
*** Nürnberg, 13.6.23 (Dienstag), Scheurlstraße: Gedenkkundgebung für Abdurrahim Özüdoğru, NSU-Mordopfer (Initiative Das Schweigen Durchbrechen)
*** Nürnberg, 17.6.23 (Samstag), ab 14 Uhr auf dem Aufseßplatz: Straßenfest gegen Rassismus und Diskriminierung - Für ein besseres Zusammenleben (Junge Stimme u.a.). Infos:
hier klicken!
*** Nürnberg, 23.6.23 (Freitag), Gyulaer Straße: Gedenkkundgebung am Ort des NSU-Bombenanschlags 1999 (Initiative Das Schweigen Durchbrechen)
*** Nürnberg, 24.6.23 (Samstag), Hallplatz: Gedenkkundgebung am Ort der rassistischen Morde 1982 (Oxner-Attentat) (Initiative Das Schweigen Durchbrechen)
*** Nürnberg, 24.6.23 (Samstag), 18 bis 19.30 Uhr: Online-Veranstaltung "Rechter Terror in Nürnberg – Das Oxner-Attentat im Twenty-Five Nürnberg - Die Witwe des Mordopfers William Thomas Schenck berichtet am 41. Jahrestag des Anschlags". ISFBB e.V. in Kooperation mit Junge Stimme e.V. und Nürnberger Bündnis Nazistopp. Online über Zoom;
Anmeldung per E-Mail an: info@isfbb.de. Weitere Infos: hier klicken!
*** Broschüre "Extreme Rechte, Rassismus & Verschwörungsideologien" (Autorin Birgit Mair, Hg. Bayerisches Seminar für Politik und Georg-von-Vollmar-Akademie): Kostenfreie Exemplare können an Interessierte verschickt werden, es werden nur Porto- und Verpackungskosten fällig. Gewünschte Stückzahl einfach an info@isfbb.de oder birgitmair@t-online.de schicken. Eine zu überweisende Rechnung über die Versandkosten liegt dem Paket dann bei.
*** Download des Arbeitspapiers vom August 2022 zur hiesigen Querdenkerbewegung ("Die Querdenkerbewegung in Nürnberg: Antipolitisch, irrational, rechtsoffen"): hier klicken! Allen RechercheurInnen sei an dieser Stelle herzlichst gedankt!
*** Download der Reden der Kundgebung "Solidarität statt Holocaust-Verharmlosung" am 20. August 2022 in Nürnberg: hier klicken!
*** Download der Broschüre vom November 2020 zu den hiesigen "Corona-Rebellen" ("Mit Nazis gegen den vermeintlichen Faschismus?"): hier klicken!
*** Wir freuen uns über Spenden für unsere laufenden Aktionen und bedanken uns bei den bisherigen SpenderInnen! Zum Spendenkonto: hier klicken!
Ermreuth: Zweieinhalb Jahre Haft nach Anschlag auf Synagoge / "Die Juden wegsprengen" (Mai 2023)
- ergänzt -
Wie verschiedene Medien (26. und 27.5.23) schrieben, wurde ein 22-Jähriger wegen eines versuchten Brandanschlags auf die Ermreuther Synagoge in der Silvesternach 2022 zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt. Vor Gericht wurde dem aus einem Nachbarort stammenden Mann eine seit Jahren bestehende extrem rechte und antisemitische Grundhaltung attestiert. Auf einer Silvesterfeier sei die Rede von "Scheißjuden" gewesen, die müsse man "wegsprengen". Eine von da aus abgefeuerte Silvesterrakete in Richtung Synagoge sei am Dach abgeprallt. Ganz ohne rechtes Umfeld scheint der Mann nicht gehandelt zu haben. In einem Online-Artikel ist die Rede vom "rechten Freundekreis" und "rechtsextremen Medien". Da wüsste man gerne Genaueres.
Die Vorgeschichte: Der Täter schlug in der Silvesternacht eine Scheibe der Synagoge ein und versuchte, ein größeres Bodenfeuerwerk anzuzünden und in die Synagoge zu schleudern. Das gelang ihm zum Glück nicht. Aufsehen erregte ein Polizeisprecher, der bestritt, dass es in der Region keine "Probleme mit Judenhass" gebe bzw. gegeben habe und der nach heftiger Kritik von einem Missverständnis sprach. In der gegenwärtigen Debatte keine Rolle spielt eine Zeitungsmeldung vom 11. Januar (nn.de), wonach in der Silvesternacht eine Gruppe Jugendlicher durch den Ort gezogen sei, "Heil Hitler" und weitere "rechtsextreme Sprüche" skandierend. Zudem präsentiere gegenüber der Synagoge ein mutmaßlicher Reichsbürger seine Gesinnung: Es gebe keinen deutschen Staat, Ämter und Behörden seien Firmen und so weiter. Also typische Reichsbürgerpropaganda.
infranken.de ("Versuchter Brandanschlag auf Synagoge: Angeklagter erhält Haftstrafe - 'deutliches Zeichen setzen'", 26.5.23): hier klicken!, br.de ("2,5 Jahre Haft für Brandanschlags-Versuch auf Synagoge Ermreuth", 26.5.23): hier klicken!
Coburg: Hitlergruß beim "Coburger Convent" 2018 / Kampf des CC gegen kritische JournalistInnen? (Mai 2023)
- mehrfach aktualisiert -
Das alljährlich stattfindende und von der Stadt unterstützte Pfingsttreffen pflichtschlagender Studentenverbindungen in Coburg ("Coburger Convent", CC) ist um einen Skandal reicher: Ein dort teilnehmender Amtsrichter aus Niedersachsen soll laut verschiedenen Medienberichten (19.5.23) im Mai 2018 einen anderen Teilnehmer auf der Herrentoilette des Coburger Hofbräus mit "Heil Hitler" gegrüßt haben. Die genauen Vorgänge inklusive Vertuschung der Identität des Täters kamen nun nach antifaschistischen Recherchen an die Öffentlichkeit. Die zuständige Staatsanwaltschaft hatte das Verfahren im Jahr 2019 eingestellt, weil der Hitlergruß in einem halbprivaten Rahmen stattgefunden habe. Ein großes Ärgernis ist der dem CC seitens der Stadt zugestandene Rahmen (Unterkünfte in Schulräumen usw.).
Updates: Laut br.de (25.5.23) und Nürnberger Nachrichten (25.5.23, Printausgabe) will der "Coburger Convent" gegen kritische JournalistInnen vorgehen. Aus internen Emails ginge hervor, dass der CC die eigenen Leute mit Plakaten vor zwei namenlich genannten JournalistInnen warnen wolle. Wie sueddeutsche.de (26.5.23) schrieb, sei nun der CC-Versammlungsleiter Schollmeyer zurückgetreten. Ein Imageschaden soll offensichtlich vermieden werden. Weitere Infos sind in den unten verlinkten Artikeln zu finden.
Video von Endstation Rechts (30.5.23): hier klicken!, zeit.de ("Sport oder Kampf?", 26.5.23): hier klicken!, sueddeutsche.de ("Versammlungsleiter des 'Coburger Convent' tritt zurück", 26.5.23): hier klicken!, br.de ("Coburger Convent: 'Fahndungsplakate' gegen kritische Presse?", 25.5.23): hier klicken!, sueddeutsche.de ("Hitlergruß am Herrenklo", 19.5.23): hier klicken!, fraenkischertag.de ("Aufregung um Hitlergruß beim Coburger Convent", 19.5.23): hier klicken!
Nürnberg / Heilsbronn: 52-Jähriger zeigte Hitlergruß und grölte Nazi-Parolen (Mai 2023)
Laut nordbayern.de (21.5.23) zeigte ein 52-Jähriger Mann in Nürnberg den Hitlergruß, grölte "rechte Parolen" und pöbelte PassantInnen an. Bereits am Vortag hatte er in Heilsbronn (Lkr. Ansbach) ähnlich agiert.
nordbayern.de ("Nazi-Parolen gebrüllt: Mann in Nürnberg festgenommen", 21.5.23): hier klicken!
Erlangen: Neonazi-Attacke auf antifaschistische Veranstaltung (Mai 2023)
Wie nn.de (17.5.23) schrieb, attackierten Neonazis eine Veranstaltung, die in den Räumlichkeiten der Erlanger Stadtbibliothek stattfinden sollte. Die eingeladene Referentin wollte zum Thema Uni + extrem Rechte referieren. Angeblich konnte man die rechten Störer nicht des Saales verweisen und sagte dann den Vortrag "aus Sicherheitsgründen" ab. Die Veranstaltung soll nachgeholt werden.
(19.5.23)
nordbayern.de ("Neonazis dringen in Veranstaltung in Erlangen ein - und fotografieren Referentin", 21.5.23): hier klicken!
Greding: Protest gegen AfD-Landesparteitag fand statt (Mai 2023)
Laut nordbayern.de (15.5.23) protestierten am vergangenen Wochenende etwa fünfzig Menschen im mittelfränkischen Greding gegen den Landesparteitag der extrem rechten AfD. In Greding befindet sich das "Hauptquartier" der bayerischen AfD; in dem in privater Hand befindlichen, abseits gelegenen "Hippodrom" fanden und finden zahlreiche größere Veranstaltungen der Partei statt.
Das beim Landesparteitag gekürte Spitzenduo (Ebner-Steiner, Böhm) steht für die stramm völkisch-nationalistische Ausrichtung der Parteimehrheit.
nordbayern.de ("Widerstand in Greding: Demonstration gegen AfD-Parteitag mit scharfen Slogans", 15.5.23): hier klicken!
Nürnberg, 10. Mai: Gegenkundgebung gegen Gegenkundgebung / Rechtsoffenes "Team Menschenrechte" hat Probleme mit Kundgebung gegen Ganser-Veranstaltung vor der städtischen Meistersingerhalle und protestiert nun selbst (Mai 2023)
- aktualisiert -
Die meisten LeserInnen werden nach Lektüre der obigen Überschrift leicht verwirrt sein. Offensichtlich ging es auch einigen AnhängerInnen des rechtsoffenen "Team Menschenrechte Nürnberg" (TM) so. Weil die den Aufruf von TM zum Protest "gegen Fake-News und Diffamierung" offensichtlich als Aufruf zum Protest gegen den in verschwörungsideologischen Kreisen populären Daniele Ganser verstanden haben, der am 10. Mai in der städtischen Meistersingerhalle auftritt, wurde nachgebessert: Man protestiere gegen die Gegenkundgebung der Allianz gegen Rechtsextremismus und nicht gegen Ganser.
Zur Info: Die Gegenkundgebung der Allianz findet am Mittwoch, den 10. Mai ab 19.15 Uhr in der Parkbucht vor der Meistersingerhalle statt. TM will laut Telegram ab 18.30 Uhr protestieren, ebenfalls vor der Meistersingerhalle.
Update 1: Die TM-"Gegendemo" wird auch von der NPD beworben.
Update 2: Sowohl die Gegendemo der Allianz als auch die Gegengegendemo von TM waren schwach besucht, während in der städtischen Halle 2000 Fans ihrem Guru Ganser lauschten.
(9.5.23, ergänzt 10.5.23)
nordbayern.de ("Daniele Ganser in Nürnberg: Protest vor und Beifall in der ausverkauften Meistersingerhalle", 10.5.23): hier klicken!, nordbayern.de ("Am Mittwoch in Nürnberg: Proteste begleiten Auftritt von Daniele Ganser", 10.5.23): hier klicken!
Nürnberg: Schilder und Plakate am Enver-Şimşek-Platz wurden beschmiert / Schriftzüge "Enver-Şimşek-Platz" und "NSU" unleserlich gemacht (Mai 2023)
Wie uns mitgeteilt wurde, wurden am Enver-Şimşek-Platz in Nürnberg mehrere Schilder und Plakate beschmiert. Auf einem Straßenschild mit dem Namen des Platzes ist alles schwarz gefärbt, auf einem Plakat mit der Parole "Nie wieder NSU" ist das Wort "NSU" unleserlich gemacht worden.
Wir sehen: Die miltante, extrem rechte Szene protestiert auf ihre eigene Art und Weise gegen die verharmlosende Darstellung in den diesjährigen Sicherheitsberichten von Polizei und Kommune! Zudem scheint das öffentliche Gedenken für das Opfer einer neonazistischen Terrorgruppe dieser Szene nicht zu passen! Der NSU-Sympathisantensumpf in Nürnberg lebt leider nach wie vor!
(6.5.23)
nordbayern.de ("Unbekannte beschmieren in Nürnberg Straßenschild von NSU-Opfer Enver Simsek", 7.5.23): hier klicken!
Nürnberg / München: Ehemals führender Neonazikader und V-Mann des Verfassungsschutzes vor dem zweiten bayerischen NSU-Untersuchungsausschuss - Behördliche "Mauer des Schweigens" und weiterhin "schützende staatliche Hand" über Kai D. / Personalakte von Kai D. offenbart "Abgründe, die weit über das hinausgehen, was bereits in der Öffentlichkeit bekannt ist" (Mai 2023)
In einer vor knapp zehn Jahren erschienenen Broschüre zu den NSU-Morden und deren behördlicher Aufarbeitung wurde eine behördliche "Mauer des Schweigens" kritisiert und gefragt, ob der Staat weiterhin seine schützende Hand über Kai D. hält, den ehemaligen Neonazikader und V-Mann des Verfassungsschutzes. Das Kürzel "Kai D." fand sich nebst Handynummer auf einer "Garagenliste" von Kontakten des NSU-Terroristen Uwe Mundlos, daher unter anderem das Interesse an dieser Person.
Der Bericht über den jüngsten Auftritt Kai D.'s vor dem nunmehr zweiten bayerischen NSU-Untersuchungsausschuss (Nürnberger Nachrichten, 4.5.23, Printausgabe) deutet darauf hin, dass besagte Mauer und schützende Hand weiterhin existieren. Im Artikel heißt es unter anderem, dass Vertreter des bayerischen Verfassungsschutzes das Geschehen im Saal überwachten und die Vertreter von CSU und FW weitergehende Initiativen (Anrufung des Ministerrats) blockierten. So kam D. mit seiner dreisten Tour, an den entscheidenden Stellen nichts zu wissen und nichts zu sagen, erneut durch.
In dem Artikel wird aus einem Brief des Ausschussvorsitzenden Schuberl an den bayerischen VS-Chef zitiert: "Nachdem ich die Personenakte von Herrn D. einsehen konnte, kann ich gut verstehen, dass das Amt ein Öffentlichwerden der konkreten Tätigkeit von Herrn D. verhindern möchte. Sie offenbart Abgründe, die weit über das hinausgehen, was bereits in der Öffentlichkeit bekannt ist". Nicht zum ersten Mal kamen Fragen nach der Art der Tätigkeit von D. für den VS auf, weil jener in den 1990er Jahren finanziell "vom Verfassungsschutz völlig abhängig" gewesen sei. War D. nicht nur ein V-Mann, sondern auch ein fester VS-Mitarbeiter? Baute ein VS-Mitarbeiter die bundesweite militante Neonaziszene der 1990er Jahre mit auf? Erklären derartige Verstrickungen den Unwillen staatlicher Behörden, den NSU-Komplex aufzuklären?
Zum Nachlesen ein Artikel von Robert Andreasch aus dem Jahr 2014 auf der Homepage des Aida-Archivs München: hier klicken!
(4.5.23)
Bamberg: Rechte Hetze eines CSU-Funktionärs (April 2023)
Laut sueddeutsche.de (25.4.23) wird gegen den Bamberger CSU-Funktionär Stefan Düring "wegen des Vorwurfs des öffentlichen Aufforderns zu Straftaten" ermittelt. Der Mann habe auf Facebook die Abschaltung der letzten AKWs folgendermaßen kommentiert: "Order 66 für die Grünen!" Bei dem Begriff "Order 66" aus der Star-Wars-Saga handelt es sich um einen Vernichtungsbefehl.
Bereits im März wurden rassistische Äußerungen aus der gleichen Ecke bekannt (wir berichteten).
sueddeutsche.de ("Staatsanwaltschaft ermittelt gegen CSU-Funktionär", 25.4.23): hier klicken!
Wendelstein: Hakenkreuze, "Hitler" und "88" (April 2023)
Wie nordbayern.de (25.4.23) schrieb, brachten Unbekannte im mittelfränkischen Wendelstein mehrere Hakenkreuze, das Wort "Hitler" sowie die Zahl "88" (= "Heil Hitler") auf einem Wahlplakat an.
nordbayern.de ("Zeugen gesucht: Wer hat in Wendelstein rechte Parolen auf ein Wahlplakat geritzt?", 25.4.23): hier klicken!
Nürnberg: Hitlergrüße am laufenden Band (April 2023)
Laut nordbayern.de (25.4.23) zeigten in den vergangenen Tagen zwei Männer in Nürnberg Hitlergrüße: Ein 53-Jähriger am Rande einer Demonstration, ein 33-Jähriger auf einem Polizeirevier.
nordbayern.de ("Bei Versammlung in Nürnberg: Mann zeigt mehrfach den Hitlergruß", 25.4.23): hier klicken!, nordbayern.de ("Mann betritt nachts Dienststelle der Nürnberger Bundespolizei - dann eskaliert die Situation", 25.4.23): hier klicken!
Ansbach, 22. April: Kundgebung gegen rechts / "Frieden ja, aber ohne NPD" (April 2023)
Wie Doku Ansbach (22.4.23) berichtete, fand am 22. April in Ansbach eine kleine antifaschistische Kundgebung statt. Die AnsbacherInnen kritisierten die Teilnahme von Nazis an den örtlichen Querdenkerdemos. Eine Parole lautete: "Frieden ja, aber ohne NPD"
Auf Fotos der Querdenkerdemo an diesem Tag sind NPD-Aktivisten zu sehen, aber auch eine Vertreterin der reichsbürgerischen "Nation Asgard" sowie Leute mit Schildern von "Team Menschenrechte Nürnberg" (TM). Auf dem eigenen Twitter-Account verbreitete TM Fotos von dem Ansbacher Aufzug.
(24.4.23)
Nürnberg: Linke Liste fordert Absage von Frei.Wild-Konzert in Nürnberg (April 2023)
Laut nordbayern.de (19.4.23) fordert die im Nürnberger Stadtrat vertretene Linke Liste die Absage des für den 25. Mai geplanten Konzertes der Band Frei.Wild. Deren Texte seien von einer "völkisch-nationalen Gesinnung und gewaltverherrlichendem Denken" geprägt.
nordbayern.de ("'Völkisch-nationale Gesinnung': Linke Liste fordert Absage von Frei.Wild-Konzert in Nürnberg", 19.4.23): hier klicken!
Nürnberg und Altdorf: Reichsbürgergruppierung "Königreich Deutschland" fand keinen Saal (April 2023)
Wie uns mitgeteilt wurde, gelang es der Reichsbürgergruppierung "Königreich Deutschland" nicht, für den 15. April einen Veranstaltungsraum in der Region Nürnberg zu finden. Sowohl in Nürnberg als auch anschließend in Altdorf kam es nach dem Bekanntwerden der entsprechenden Orte erfreulicherweise zu Absagen an die Adresse des Königreichs.
(15.4.23)
Nürnberg, 15. April: 300 lautstark gegen die AfD / Vielen Dank an alle AntifaschistInnen, die heute auf der Straße waren! (April 2023)
In der Spitze waren es etwa 300 Menschen, die am 15. April in Nürnberg lautstark gegen die AfD protestierten. Zunächst demonstrierten viele Menschen auf Initiative des Antifaschistischen Aktionsbündnisses Nürnberg und weiterer Gruppierungen vom Königstor zum Jakobsplatz, bevor unser Bündnis dort ab 14 Uhr eine Kundgebung durchführte. Erfreulich, dass die Zahl der AfD-SympathisantInnen mit höchstens 200 deutlich unter den Erwartungen der Rechten lag, und das trotz angereister Redner-Prominenz.

Nürnberg, 15.4.23: Protest gegen AfD-Demo auf dem Jakobsplatz (Fotos: Rüdiger Löster)
Unter den Rechten waren Transparente aus dem Umfeld von Compact ("Ami go home") sowie der Identitären Bewegung ("Globalisten Grenzen zeigen") zu sehen. Ein Mann, der 2018 am Frontbanner mit "Freiheit für Ursula Haverbeck" durch Nürnberg zog, war ebenso bei der AfD zu sehen wie mehrere Aktive des "Team Menschenrechte Nürnberg".
Auffällig war, wie aggressiv manche Rechten versuchten, GegendemonstrantInnen zu provozieren. Insgesamt wurden mindestens sieben derartige Versuche gezählt, darunter beispielhaft ein AfDler mit Parteifahne und ein offensichtlich nicht ganz nüchterner rechter Kampfsportfan. Eine AfDlerin beschimpfte uns in antisemitischer Manier als "National-Zionisten" (was auch immer das sein soll). Wir bedanken uns bei den AntifaschistInnen, die sich den rechten Provokationsversuchen beherzt entgegengestellt haben.
Als Quelle dienten auch die Twitter-Accounts @mor_schl sowie @ER_Bayern.
nn.de ("'Gefährliche Partei, radikal und rassistisch': Vehementer Protest gegen AfD-Kundgebung in Nürnberg", 15.4.23): hier klicken!, br.de ("Nürnberg: 250 Menschen demonstrieren gegen AfD-Kundgebung", 15.4.23): hier klicken!
Nürnberg, 15. April, 14 Uhr: Kein Frieden mit der AfD! Gegenkundgebung auf dem Jakobsplatz / Seid laut! Auf die Straße! (April 2023)
- mehrfach aktualisiert -
Unter dem Motto "Kein Frieden mit der AfD" ruft das Nürnberger Bündnis Nazistopp dazu auf, am Samstag, den 15. April in Nürnberg gegen die AfD auf die Straße zu gehen! Haltet euch den Termin (14 bis max. 18 Uhr, voraussichtlich östliche Seite Jakobsplatz, in der Nähe der christlichen Buchhandlung) schon mal frei!
Kommt am Samstag zu unserer Kundgebung und seid laut! Und bitte lasst Länderfahnen Zuhause!
Die extrem rechte Partei will sich an diesem Tag auf dem Jakobsplatz ab 14 Uhr als Friedenskraft präsentieren. Dabei fordert diese Partei, wenn man ihre Programmatik ernst nimmt, das Gegenteil. So wurde in deren Bundestagswahlprogramm 2021 zum Beispiel die "Wiederherstellung der Wehrfähigkeit Deutschlands" gefordert, unter anderem durch den "Erhalt einer autonomen und leistungsfähigen wehrtechnischen Industrie in Deutschland". Die Bundeswehr soll "wieder einen starken Korpsgeist, ihre Traditionen und deutsche Werte pflegen" sowie "die besten Traditionen der deutschen Militärgeschichte leben". Mit Pazifismus hat das alles nichts zu tun, mit dem Wunsch nach Wiedererlangung deutscher "nationaler Größe" schon eher. Das angekündigte rechte Rednerquartett (Tino Chrupalla, Peter Boehringer, Stephan Protschka, Rainer Rothfuß) unterstreicht diese Einschätzung. Auch in der "Friedensinitiative" der AfD "für Ukraine und Russland" empfiehlt die rechte Partei in deutschnationalem Ton eine "führende Rolle Deutschlands bei der Schaffung von Frieden und Stabilität in ganz Europa vom Atlantik bis zum Ural".
Das Nürnberger Bündnis Nazistopp hat eine Gegenkundgebung in Hör- und Sichtweite der AfD-Veranstaltung angemeldet. Als Dateianhang, auf unserer Internetseite und auf FB findet ihr ein Sharepic, das ihr nach Herzenslust zur Bewerbung unserer Gegenveranstaltung verwenden dürft! Da es im Laufe der nächsten Tage noch Veränderungen geben kann, werden wir euch noch einmal via Mail informieren bzw. unsere Einträge auf der Homepage entsprechend aktualisieren.
Bitte die Kundgebung auf unserer Facebook-Seite teilen und verbreiten: hier klicken!
Unter dem Motto "Nie wieder Faschismus! - Nie wieder Krieg!" organisieren die OA und weitere Gruppierungen am 15. April eine Demonstration hin zur AfD-Kundgebung. Start: 12.30 Uhr Königstor. Weitere Infos: hier klicken!
(Stand 14.4.23)
Nürnberg: AfD-Bezirkstagkandidatin Ekaterina Gutner tritt als Jüdin auf und behauptet, in der Partei noch "keinem einzigen Antisemiten begegnet" zu sein (April 2023)
Wie br.de (11.4.23) schrieb, tritt eine hiesige AfD-Bezirkstagskandidatin als Jüdin an die Öffentlichkeit und behauptet, in der Partei noch "keinem einzigen Antisemiten begegnet" zu sein. Sie scheint mit dem extrem rechten Milieu gut vernetzt zu sein. Weitere Infos sind im unten verlinkten Artikel zu finden.
br.de ("'Juden in der AfD': Provokation als politisches Kalkül?", 11.4.23): hier klicken!
Fürth: 34-Jähriger rief "Heil Hitler" im Café (April 2023)
Laut nordbayern.de (10.4.23) rief ein aggressiver 34-Jähriger in einem Fürther Café lautstark "Heil Hitler". Weitere Infos sind im unten verlinkten Artikel nachzulesen.
nordbayern.de ("Mann rief Nazi-Parolen: Festnahme in der Gustavstraße", 10.4.23): hier klicken!
Bad Windsheim: 200 gegen die AfD (April 2023)
Wie verschiedene Medien (8.4.23) berichteten, demonstrierten in Bad Windsheim etwa 200 Menschen gegen einen Auftritt der AfD. Letztere konnten etwa vierzig AnhängerInnen mobilisieren.
Während sich laut flz.de die AfDlerInnen in ihren Reden und öffentlichen Äußerungen als vermeintliche Friedenskraft präsentierten, zeigte sich die AfD-Kreisrätin Benedikt erfreut, in der "alten Reichsstadt Bad Windsheim" öffentlich aufzutreten. Angesichts der Deutschlandflaggen auf den Seiten der AfD-Rednertribüne und dem Kundgebungsort vor dem örtlichen "Kriegerdenkmal" Roland war auch BeobachterInnen klar: Hier präsentiert sich keine Friedenspartei, sondern eine radikalnationalistische Organisation (Transparentparolen u.a.: "Unser Land zuerst", "Ami go home").
nordbayern.de ("Auftritt der AfD stößt in Bad Windsheim auf breites Bündnis von Gegendemonstranten", 8.4.23): hier klicken!, flz.de ("Bad Windsheim: Über 100 Menschen demonstrieren gegen die AfD", 8.4.23): hier klicken!
Weißenburg: Knast für Reichsbürger (April 2023)
Laut nn.de (3.4.23) wurde ein 59-jähriger Reichsbürger aus dem Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen zu einer Haftstrafe von vier Monaten verurteilt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Der einschlägig vorbestrafte Mann hatte sich zunächst geweigert, eine Geldbuße wegen nicht geleisteter Trennungsunterhaltszahlungen zu entrichten. Dann schlug er mit Reichsbürger-Quatschjura zurück. Eine daraus resultierende "Forderung" an das Jobcenter in Höhe von sieben Millionen Euro wertete das Gericht schließlich als versuchte Erpressung.
(3.4.23)
Danke und Kontakt
Wir danken allen Organisationen und Einzelpersonen, die das Nürnberger Bündnis Nazistopp unterstützen!
Kontakt per Email: nazistopp.nuernberg@yahoo.de
 Dieses Werk ist lizensiert nach der Creative Commons Namensnennung-NichtKommerziell-KeineBearbeitung 2.0 Lizenz. Quellenangabe bei der Verwendung von Texten dieser Homepage: www.nazistopp-nuernberg.de
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